Den Umzug richtig planen
Einzug ins neue Zuhause – mit diesen Tipps klappt‘s
Der Umzug in Dein neues Zuhause steht an? Wer den Überblick behalten möchte, sollte sorgfältig planen. Prüfe Deine Versicherungen und schließe wenn nötig zusätzliche Policen ab. Kündige Deinen bestehenden Mietvertrag und erledige Schönheitsreparaturen in der alten Wohnung. Miste aus und organisiere fleißige Helfer:innen. Alles umgeräumt? Dann stehen unter anderem noch Wohnungsübergabe und Müllentsorgung an. Und eine Einzugsfeier nicht zu vergessen! Damit alles reibungslos klappt, verwende die Checkliste in unserem kleinen Umzugsratgeber.
Ein alter Lebensabschnitt endet, ein neuer beginnt: Du ziehst in Dein neues Zuhause. Selbst für Organisationstalente ist das nicht leicht. Schließlich gibt es einiges zu tun: Mietvertrag kündigen, packen, Helfer:innen finden und natürlich der Umzug an sich. Und sobald Du im neuen Zuhause angekommen bist, geht es erst so richtig los: Auspacken, einrichten und das neue Leben gestalten. Lies, wie Du den Umzug richtig planst und möglichst stressfrei über die Bühne bringst.
Das ist vorab zu tun
Hast Du ein schönes Zuhause gefunden, das Du jetzt mietest oder kaufst? Planst und realisierst Du gerade ein Fertig- oder Massivhaus nach Deinen Vorstellungen? Vielleicht geht Deine Beziehung in die nächste Phase, Deine Familie bekommt Zuwachs oder Du ziehst ganz unabhängig in ein neues, größeres Zuhause. Mit einem Umzug fällt eine Menge Arbeit an – vor allem, wenn Du das privat und in Eigenregie tust. Aber keine Sorge! Das klappt schon! Fange frühzeitig an, den Umzug in Dein neues Heim zu planen.
Was bedeutet frühzeitig? Eine Umzugsstudie der Deutschen Post Adress aus dem Jahr 2018 zeigt: 20 Prozent der 1.038 Befragten aus einem bevölkerungsrepräsentativen Querschnitt beginnen drei bis vier Monate vorher, ihren Umzug zu organisieren. Ein guter Richtwert. So hast Du genug Zeit, das alte und das neue Zuhause entsprechend vorzubereiten.
Packen, Kartons beschriften, die Behörden über den kommenden Umzug informieren. Abgesehen davon stehen noch einige weitere Aufgaben an:
1. Rechtzeitig kündigen
Kündige das bestehende Mietverhältnis. In der Regel gilt hier eine Frist von drei Monaten. Ziehst Du aus beruflichen Gründen um oder heiratest Du, macht Dein:e Vermieter:in vielleicht eine Ausnahme.
2. Ausmisten
Es ist empfehlenswert, vor dem Umzug in ein neues Haus gründlich auszumisten. Beginne mit Keller und Dachboden, falls vorhanden. Aber auch im Wohnraum gibt es oft Dinge, die Du seit Jahren nicht mehr gebraucht und auch nicht vermisst hast – weg damit! Je weniger Du an unnötigem Ballast mitschleppst, desto schneller geht der Umzug.
Vieles kannst Du auf einem Wertstoffhof in Deiner Nähe entsorgen oder zu einem Gebrauchtwarenhof bringen. Unter Umständen holt der Gebrauchtwarenhof gut erhaltene Einrichtungsgegenstände wie Schränke auch selbst bei Dir ab. Erkundige Dich am besten direkt vor Ort. Möbel, Elektrogeräte, Geschirr und Co., die noch zu gebrauchen sind, kannst Du auch in ein Sozialkaufhaus bringen. Gut erhaltene Kleidung und Schuhe wegschmeißen? Schade drum! Bring sie lieber zum Altkleidercontainer oder spende die Gegenstände direkt an eine wohltätige Organisation Deiner Wahl.
3. Urlaub beantragen
Selbst wenn Du radikal ausmistest, hast Du wahrscheinlich eine Menge zu transportieren. Und das schaffst Du meist nicht einfach mal eben nach Feierabend oder an einem Wochenende. Deshalb nehmen sich viele Berufstätige ein paar Tage Urlaub. So hast Du Zeit, Deinen Umzug zu planen, durchzuziehen und Dich (zumindest ein wenig) im neuen Haus einzurichten. Schau in Deinem Arbeitsvertrag. Viele Arbeitgeber gewähren ein bis zwei Tage Sonderurlaub, wenn Du nach dem Umzug näher an der Firma wohnst.
4. Zähler ablesen lassen
Der/Die Vermieter:in sollte Heiz- und Warmwasserkosten ablesen lassen. Den Stand des Stromzählers meldest Du Deinem Energieversorger in der Regel selbst. Wenn Du während des Kalenderjahres ausziehst, kannst Du die Kosten, die für das gesamte Jahr anfallen, unter Deinem und dem/der Nachmieter:in gerecht aufteilen. Du zahlst dann nur für die Monate, in denen Du die Wohnung genutzt hast.
5. Eine ausführliche Einkaufsliste schreiben
Wenn Du Deinen Umzug in ein Haus planst, solltest Du Dir wichtige Dinge notieren, die Du für den großen Tag benötigst. Kauf diese oder frage Bekannte, ob Du Dir etwas ausleihen kannst:
- Kartons und Stifte zum Beschriften
- Verpackungsmaterial
- Klebeband
- Sackkarren und Spanngurte zum Transportieren
- Zusätzliche Werkzeuge
- Reinigungsmittel
- Müllbeutel
- Verpflegung für Helfer:innen
6. Über wichtige Versicherungen informieren
- Privathaftpflicht:
Eine:r Deiner Freund:innen hilft beim Tragen und zerkratzt dabei Deinen Fernseher. Deckt das seine private Haftpflichtversicherung ab? Nicht unbedingt! Solche sogenannten Gefälligkeitsschäden müssen ausdrücklich in der Police Deines/Deiner Freund:in eingeschlossen sein. Weise Deine Bekannten darauf hin und lass diese ggf. prüfen. - Hausratversicherung:
Hast Du bereits eine entsprechende Police? Dann informiere Deinen Versicherer, wohin Du umziehst. Die Hausratversicherung greift übergangsweise für beide Wohnungen, häufig für zwei Monate. Der Beitragssatz für Deine Hausratversicherung kann sich allerdings ändern, wenn Du umziehst. Denn er hängt in der Regel von zwei Faktoren ab: Einerseits steigt der Beitragssatz zusammen mit der Wohnfläche. Andererseits spielt auch Dein Wohnort eine Rolle. Denn in manchen Gebieten schätzen Versicherer das Risiko höher ein, dass Schäden an Deinem Hausrat durch Einbrüche, Diebstahl, Stürme und Co. entstehen. Gib die Wohnfläche und ggf. Informationen zur Ausstattung unbedingt richtig bei Deinem Versicherer an. Hast Du das getan, gibt es auch in der Regel keine Schwierigkeiten, wenn ein Schaden auftritt.
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Das fällt während und nach dem Umzug an
1. Die alte Wohnung herrichten
Dein altes Zuhause hinterlässt Du bei einem Wohnungswechsel besenrein: mit sauberen Böden, Wänden und Decken. Entferne grobe Verschmutzungen wie Spinnweben. Typische Abnutzungserscheinungen sind dagegen Vermietersache. Er/Sie muss beispielsweise das Parkett abschleifen oder den Teppich tiefenreinigen.
Hinterlässt Du größere Schäden oder Verschmutzungen, darf der/die Vermieter:in die Kaution einbehalten und verwenden, um diese zu beseitigen. Für einige Schönheitsreparaturen beziehungsweise oberflächliche Renovierungsarbeiten bist allerdings Du verantwortlich. Meist sind diese im Mietvertrag festgelegt:
- Streichen
- Tapezieren
- Bohrlöcher verschließen
Du bist Dir unsicher, was Du übernehmen musst, oder gibt es Diskussionen mit dem/der Vermieter:in? Wende Dich an den Deutschen Mieterbund! Er ist ein zuverlässiger Ansprechpartner, wenn Du Dich über das Mietrecht informieren möchten. Bei rechtlichen Problemen mit Deinem/Deiner Vermieter:in, kontaktierst Du Deine Rechtsschutzversicherung. Diese greift jedoch nur, wenn sie den Baustein „Mietrecht“ beinhaltet.
2. Übergabeprotokoll schreiben
Wer seinen Umzug plant, sollte ein Übergabeprotokoll nicht vergessen. Darin hältst Du schriftlich fest, in welchem Zustand sich die Wohnung befindet. Dein:e Vermieter:in kann Dich nur für Schäden und Mängel verantwortlich machen, die darin nicht aufgelistet sind. Übergibst Du die Wohnung wie im Protokoll vereinbart, bekommst Du Deine Kaution zurück. Wenn Du alles schriftlich hast, vermeidest Du Konflikte. Ein Übergabeprotokoll sollte Folgendes beinhalten:
- Kontaktdaten von Mieter:in und Vermieter:in
- Zählerstände an Wasseruhren, Heizungen und Stromzählern
- Mängelliste, ggf. mit Fotos
- Liste mit Schlüsseln, die der/die Vermieter:in zurückerhält
- Schimmelbefall, falls vorhanden
- Zustand von Fenstern, Türen, Schlössern, Böden
- Funktionsfähigkeit von elektrischen Geräten, Leitungen, Wasserhähnen, Klospülungen, Duschen und Heizkörpern
So eine Auflistung ist nicht nur beim Auszug, sondern auch beim Einzug sinnvoll. Notiere schriftlich, wenn der/die Vermieter:in Renovierungen ankündigt oder Dir Reparaturen zusagt.
3. Wohnungswechsel aus beruflichen Gründen absetzen
Für Deine Arbeitsstelle ziehst Du in eine andere Stadt? Dann kannst Du Werbungskosten steuerlich geltend machen, die beim Umzug entstanden sind: Das können zum Beispiel folgende sein:
- Beförderung
- Übernachtungen
- Maklergebühren
- Zusatzunterricht, damit Kinder den Stoff an der neuen Schule nachholen
- Anschaffungskosten bspw. eines neuen Herds oder Ofens
- Reparaturen
- Babysitter:innen am Tag des Umzugs
- Schönheitsreparaturen in der alten Wohnung
- Wechsel des Telefonanschlusses
Stressfrei umziehen in Eigenregie oder mit Spedition?
Du sparst Geld, wenn Du Deinen Umzug ins neue Haus selbst planst und durchführst. Hast Du selbst keinen, musst Du vermutlich einen Transporter mieten. Dazu solltest Du noch fleißige Helfer:innen organisieren. Bestimme eine Art „Regisseur:in“ oder übernimm diese Aufgabe selbst. In welches Zimmer kommt die Schlafcouch? Gehört der Karton mit der Aufschrift „Camping-Equipment“ in die Garage oder den Keller? Du bist dann der/die zentrale Ansprechpartner:in, an den sich alle Helfende wenden können.
Organisiere für den Umzug einen Transporter am besten mit Vollkasko und kleiner Selbstbeteiligung. Dann bist Du abgesichert, selbst wenn im Umzugsstress ein Seitenspiegel oder eine Stoßstange beschädigt werden.
Viele zukünftige Häusle-Bewohner:innen engagieren aber auch ein Umzugsunternehmen. Das ist zwar teurer, als einen Umzug alleine zu planen und durchzuführen. Allerdings sparst Du Dir auch Kraft und Nerven. Zudem verringerst Du die Verletzungsgefahr, wenn Du schwere Möbel und Kisten von Anderen umräumen lässt. Beantwortest Du einige der folgenden Fragen mit „ja“, ergibt es durchaus Sinn, ein Umzugsunternehmen zu beauftragen:
- Hast Du einen großen Hausstand?
- Musst Du besonders schweres Umzugsgut transportieren – ein Klavier oder eine Waschmaschine etwa?
- Ziehst Du weit weg?
- Fehlen noch einige helfende Hände?
Du erkennst seriöse Speditionen daran, dass diese sich vorab Deinen Hausstand ansehen. Meist ist das sogar kostenlos. Zudem sollten die Preise transparent angegeben sein. Vertrauenswürdige Umzugsunternehmen rechnen meist zu einem Festpreis pro Kubikmeter ab.
Hast Du Kinder? Dann erkläre ihnen genau, warum Ihr die Wohnung wechselt. Denn für die Kleinen ist das eine einschneidende Erfahrung, selbst wenn Ihr nur einige Kilometer weiter weg zieht. Ein neuer Schulweg, eine neue Umgebung, neue Spielkamerad:innen – damit müssen sich Kinder erst einmal anfreunden.
Checkliste für Ihren Umzug – so gelingt das Vorhaben
Der Umzug in eine Wohnung oder ein Haus ist eine Herausforderung – mit einem strukturierten Plan geht es einfacher. Deshalb erhältst Du zum Abschluss eine detaillierte Checkliste mit den wichtigsten To-dos:
Zeitraum | To-do |
---|---|
2 - 4 Monate vor dem Umzug | • Mietvertrag kündigen (Frist beachten!) • Ggf. Nachmieter:in finden • Laufende Verträge für Internet, Fitnessstudio und Vereine kündigen bzw. Mitnahme ins neue Zuhause organisieren • Ggf. Kinder in neuer Schule oder neuem Kindergarten anmelden • Ggf. Hausratversicherung über Umzug informieren • Ggf. Wohngebäudeversicherung, als Eigentümer:in des Hauses • Ggf. Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht, falls Dir die Immobilie selbst gehört • Ggf. Sonderurlaub beantragen • Ausmisten • Banken und Versicherung über Adresswechsel informieren • Umzugshelfer:innen organisieren und evtl. Kinderbetreuung sicherstellen • Umzugskartons und Verpackungsmaterial kaufen oder leihen • Neues Zuhause ausmessen • Ggf. Möbel mit längerer Lieferzeit kaufen |
1 - 2 Wochen davor | • Umzugskartons packen und aussagekräftig beschriften • Möbel wie Regale und Schränke abbauen • Ggf. Treppenhaus des neuen Hauses vor dem Umzug ausmessen: Passen große Möbel durch? • Sperrmüll und Elektromüll ordnungsgemäß entsorgen • Heimtextilien wie Gardinen reinigen und evtl. einer neuen Länge anpassen • Fehlendes Werkzeug kaufen • Sonderparkgenehmigung bzw. Halteverbotszone beim Straßenbauamt beantragen • Nachsendeauftrag stellen • Termine mit Handwerker:innen und Helfer:innen bestätigen • Nachbar:innen und Hausmeister:in informieren • Reinigungsmittel und ausreichend Müllbeutel besorgen • Neues Haus für Umzug vorbereiten: Böden abdecken, für Beleuchtung sorgen • Koffer für den großen Tag packen: Frische Kleidung, Waschutensilien, Handyladekabel • Kühlschrank und Gefriertruhe leeren |
Am Umzugstag | • Verpflegung besorgen • Helfende einweisen • Erste-Hilfe-Set einpacken • Letzte Kartons packen und alles in die neue Wohnung transportieren • Möbel in die neue Wohnung bringen und dort aufstellen • Alte Wohnung kontrollieren: Briefkasten leeren, Zählerstände (Wasser, Gas, Strom) aufschreiben, Namensschild entfernen |
1 - 2 Wochen danach | • Wohnungsübergabe vorbereiten, abhängig von Mietvertrag und Absprachen mit dem/der Vermieter:in: Schönheitsreparaturen, Zimmer besenrein hinterlassen (saubere Böden, Wände und Decken) • Wohnungsübergabe inkl. Protokoll • Innerhalb der gesetzlichen Frist von 2 Wochen ummelden • Neue Adresse der Kfz-Zulassungsstelle mitteilen • Namensschilder befestigen • Auspacken • Schränke einräumen bzw. Kartons auspacken • Müll fach- und umweltgerecht entsorgen • Kostenbelege für Abrechnungen und Steuern sortieren sowie aufbewahren • Einweihungsfeier! |