Alternative Wohnformen

Was sind alternative Wohnformen und was macht sie so interessant?

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Lesedauer: 7 Minuten

Drastisch gestiegene Mietpreise, Sehnsucht nach Freiheit und der Wunsch nach Gemeinschaft – all diese gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre haben alternative Wohnformen auf den Plan gerufen. Immer mehr Menschen entscheiden sich gegen das klassische Wohnen und gegen das einst ultimative Ziel des Einfamilienhauses.

In diesem Beitrag erfährst Du, welche alternativen Wohnformen es von Tiny Houses bis hin zu Senioren-WGs gibt und was hinter ihrer Faszination steckt. Wir gehen den verschiedenen Optionen auf den Grund.

Wohnen im Wohnwagen

Heute hier, morgen dort. Hannes Waders gleichnamiges Kultlied ist für Menschen, die in einem Wohnwagen leben, Alltag. Bei einem ortsunabhängigen Job sind diese Flexibilität und Abenteuerlichkeit aufregend. Insbesondere für junge oder kinderlose Menschen ist der Wohnwagen der Inbegriff von Freiheit. Bedenke jedoch, dass Du im Gegensatz zu einer Wohnung nur begrenzt Platz hast.

§ 20 des Bundesmeldegesetzes klassifiziert Wohnmobile als Wohnung, solange sie sich nur gelegentlich oder gar nicht fortbewegen. Zudem benötigst Du in Deutschland eine Meldeadresse. Personen, die dauerhaft in einem Wohnmobil leben, geben diese zum Beispiel bei Freund:innen und Verwandten oder auf dem jeweiligen Dauer-Campingplatz an.

Info:

Für einen mittelklassigen Wohnwagen solltest Du ohne Zubehör zwischen 15.000 und 20.000 Euro einplanen. Möchtest Du darin leben, kostet Dich höherer Komfort mehr. Nach oben gibt es keine Grenze. Eine Alternative sind gebrauchte Wohnwagen. Die gibt es bereits unter 10.000 Euro. Noch günstiger sind Bauwagen.

Tipp:

Mit dem Autokredit der PSD Bank Nürnberg kannst Du auch ein Wohnmobil finanzieren. Möglich sind Kreditsummen zwischen 5.000 und 30.000 Euro sowie eine Laufzeit von 12 bis 72 Monaten.

Wohnen im Hausboot

In den Niederlanden sind Hausboote schon längst Tradition. Hierzulande machen es sich ebenfalls zunehmend mehr Menschen in Orten wie Hamburg direkt am Wasser gemütlich. Bewohner:innen von Hausbooten schätzen die Naturverbundenheit und die Möglichkeit, nach Lust und Laune weiterzufahren.

Angesichts der regelmäßigen Wartungsarbeiten und der mitunter aufwendigen Strom- und Wasserversorgung ist diese alternative Wohnform nicht für alle geeignet. Hier musst Du Dich ebenso um eine Meldeadresse kümmern.

Info:

Ein Hausbootkauf ist nicht günstig. Je nach Größe, Ausstattung und Zustand fallen zwischen 70.000 und 300.000 Euro an – zuzüglich monatlicher Liegegebühren zwischen 150 und 650 Euro. Noch nicht einkalkuliert sind Versicherungs-, Wartungs- und Nebenkosten. Du bist Dir unsicher, ob Dir diese alternative Wohnform tatsächlich zusagt? Miete Dir zunächst ein Hausboot zur Probe!

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Wohnen für Hilfe

Die neue Wohnform mit gemeinschaftlichem Wohnen ist besonders für Studierende interessant. Bei dieser alternativen Wohnform erhalten sie ein kostenloses Zimmer, meist bei Senior:innen oder Familien. Zahlen müssen die Studierenden nur die Nebenkosten. Im Gegenzug unterstützen sie die Gastgeber:innen bei Haushaltstätigkeiten. Die Faustregel lautet oft: pro Quadratmeter Wohnraum eine Stunde Arbeit pro Monat.

Vor allem in Städten mit explodierenden Mietpreisen ist diese gemeinsame Wohnform attraktiv. Familien und Senior:innen haben eine Stütze im Alltag und sind im Alter nicht einsam. Währenddessen können Studierende günstiger wohnen und spannende Kontakte knüpfen.

Generationsübergreifendes Wohnen

Die generationsübergreifende Wohnform sieht vor, dass Menschen aus unterschiedlichen Altersgruppen und sozialen Hintergründen miteinander leben. Der Fokus liegt bei dieser alternativen Wohnform auf der Gemeinschaft. Die Mietparteien leben nicht nur unter einem Dach, sondern verbringen außerdem gemeinsam Zeit und unterstützen einander.

Senior:innen profitieren von solchen Wohnformen im Alter, da sie weiterhin selbstbestimmt leben, im Alltag entlastet werden und gleichzeitig soziale Kontakte pflegen. Jüngere Menschen zählen oftmals auf Betreuungsangebote für ihre Kinder, geringere Kosten sowie den Generationsaustausch. Wie in jeder gemeinschaftlichen Wohnform kann es hier genauso zu zwischenmenschlichen Konflikten kommen.

Info:

Ob zur Miete oder in der Eigentumsimmobilie: Die Kosten sind von Faktoren wie der Größe des Hauses und dem Standort abhängig. Oft bevorzugen Menschen jedoch diese alternative Wohnform aufgrund der geringen Wohnkosten – schließlich wird hier alles geteilt.

Senioren-WGs

Zu den weiteren alternativen Wohnformen für Senior:innen zählen die sogenannten Senioren-Wohngemeinschaften. Der Weg ins Altenheim ist für viele abschreckend, die Miete jedoch zu teuer. Senioren-WGs hingegen bieten die perfekte Kombination aus Eigenständigkeit, Geselligkeit und gegenseitiger Unterstützung. Bei diesem Konzept haben die Menschen ein eigenes Zimmer und teilen sich Gemeinschaftsräume wie Wohnzimmer, Küche und Bad – wie in einer normalen WG eben. Alternativ gibt es Senioren-Hausgemeinschaften, in denen jede:r eine eigene Wohnung hat..

Senioren-WGs als attraktive Wohnform im Alter bleiben auch Pflegebedürftigen nicht verwehrt. Der einzige Unterschied ist, dass sie von einem Pflegedienst betreut werden. Der kommt entweder ein paar Mal wöchentlich oder sogar täglich vorbei, um im Haushalt oder bei der medizinischen Versorgung zu helfen.

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Info:

Grundsätzlich unterscheiden sich die Kosten von Senioren-WGs nicht von einer herkömmlichen Wohngemeinschaft. Hier kommt es ebenfalls auf den jeweiligen Mietpreis und die Zahl der Bewohner:innen an. Gegebenenfalls entstehen zusätzliche Kosten für den Pflegedienst oder einen barrierefreien Umbau.

Tiny Houses

Wie so viele Trends stammen auch die Tiny Houses – auf Deutsch winzige Häuser – aus den USA. Diese alternative Wohnform beschreibt Häuser mit einer Nutzfläche zwischen 15 und 45 Quadratmetern. Verfechter:innen der Tiny Houses plädieren unter anderem für die niedrigeren Bau– und Instandhaltungskosten, den geringeren ökologischen Fußabdruck und die Mobilität. Ein Haus auf Rollen kannst Du theoretisch überall hin mitnehmen. Letztlich hast Du die Qual der Wahl: Kannst und möchtest Du so minimalistisch leben? Viele Menschen sehnen sich genau danach.

Dafür musst Du ein Grundstück kaufen oder pachten – Letzteres beläuft sich monatlich etwa auf 150 bis 300 Euro. Die Hauskosten werden davon beeinflusst, ob Du es bauen lässt oder einen Fertigbausatz nimmst. Aufgrund der geringeren Grundstücks- und Wohnfläche sind sie in jedem Fall geringer als bei einem normalen Haus.

Info:

Hast Du Interesse an einem Tiny House? Dann wirf unbedingt einen Blick auf unsere Baufinanzierung. Wir unterstützen Deinen Wohntraum.

Hat die klassische Familie ausgedient?

Noch sind sie nicht in der Mehrheit. Jedoch steigt der Anteil an Menschen, der sich allmählich aus regulären Lebens- und Wohnkonzepten ausklinkt. Optionen wie Tiny Houses, Wohnmobile und Mehrgenerationenhäuser werden interessanter. Inmitten unserer hektischen Gesellschaft wächst das Verlangen, den Alltag zu entschleunigen. Achtsamkeit, der Fokus auf das Wesentliche und Gemeinschaftlichkeit rücken wieder in den Mittelpunkt. Zudem bewahren alternative Wohnformen im Alter Senior:innen vor Einsamkeit und ermöglichen ihnen Selbstständigkeit.

Die klassische Familie wird wohl niemals ausdienen. Es wird immer Menschen geben, die weiterhin Appartements in Metropolen mieten möchten oder für ein Einfamilienhaus mit Garten arbeiten. Das Schöne daran: Die gesellschaftliche Vielfalt dehnt sich aus und bietet alternative Wohnformen für jeden gewünschten Lebensstil.

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