Förderungen für den altersgerechten Umbau

Altersgerechtes Umbauen: Sinnvolle Maßnahmen

Moderner Medizin und einer höheren Achtsamkeit verdanken wir es, dass unsere Gesellschaft ein immer höheres Alter erreicht. Gleichzeitig bleiben wir dabei fitter bzw. aktiver. So verwundert es nicht, dass 2040 ein Drittel der deutschen Bevölkerung über 60 Jahre alt sein wird. Nichtsdestotrotz sind mit dem Alter viele alltägliche Dinge schwerer zu bewältigen. Damit dann das Leben Komfort statt Anstrengungen mit sich bringt, ist es notwendig, die Wohnung bzw. das Haus altersgerecht umzubauen.

Diese Entwicklung zeigt, wie wichtig barrierefreie Häuser oder Wohnungen sind. Wenn Sie rechtzeitig vorsorgen, können Sie sich auch bei aufkommenden Krankheiten das Leben zu Hause erleichtern und möglichst lange ohne Einschränkungen wohnen.

Um Ihnen dabei zu helfen, erklären wir in diesem Artikel, welche Maßnahmen für ein altersgerechtes Umbauen sinnvoll sind. Zudem erläutern wir die wichtigsten Förderungsmöglichkeiten für dieses Vorhaben.

 

Welche Umbauten sind sinnvoll?

Unabhängig davon, ob Sie bereits kurz vor dem Rentenalter stehen oder Ihnen noch einige Jahre bleiben, bis Sie sich in den Ruhestand verabschieden – altersgerechtes Umbauen ist immer möglich.

Wenn Sie selbst Eigentümer sind, ist es zu jedem Zeitpunkt sinnvoll, über Barrierefreiheit nachzudenken und für die Zukunft vorzusorgen.

Vermietern kommen solche Umbaumaßnahmen ebenfalls zugute, da barrierefreie Immobilien einen höheren Wert auf dem Wohnungsmarkt besitzen und gleichzeitig attraktiver für potenzielle Mieter sind.

Daher sollten Sie sich ebenfalls Gedanken um altersgerechtes Umbauen machen, wenn Sie vor der Entscheidung „mieten oder kaufen“ stehen.

Doch welche Maßnahmen sind sinnvoll beim altersgerechten Umbau? Unsere Checkliste zeigt den Überblick:

  • Barrierefreie Wege rund ums Haus
  • Stellplätze und Überdachung für
    ✔ Auto
    ✔ Fahrrad
    ✔ Rollstuhl oder Rollator
  • Abbau von Barrieren bzw. Schwellenabbau an Haus- und Wohnungstür
  • Treppen-Rampen
  • Aufzüge oder Treppenlifte
  • Badumbau: altersgerechte Sanierungsmaßnahmen wie
    ✔ ebenerdige Dusche
    ✔ Anbringung von Haltegriffen
    ✔ neue Sanitärobjekte
  • Überdachung des Eingangsbereichs
  • Verbreiterung der Türen
  • Neue Raumaufteilung durch Versetzen von Wänden
  • Smart-Home-Systeme (Ambient Assisted Living = AAL):
    ✔ Rollläden
    ✔ Fenster
    ✔ Türen
    ✔ Lampen
    ✔ Heizungs- und Klimatechnik
    ✔ Gegensprechanlage
    ✔ Videoüberwachung des Haus- bzw. Wohnungseingangs

 

Mit welchen Kosten können Sie rechnen?

Wie hoch die Kosten für Umbaumaßnahmen insgesamt sind, verhält sich sehr unterschiedlich. Je nachdem, ob Sie sich für eine Einzelmaßnahme entscheiden oder ein komplettes Haus sanieren. Im Durchschnitt kostet Sie ein altersgerechter Umbau einer Wohnung mit den oben beschriebenen Maßnahmen ca. 19.000 Euro. Allerdings können Sie bei der Installation eines Treppenlifts bereits mit Preisen ab ca. 5.000 Euro rechnen, wohingegen Rampen schon ab 1.000 Euro erhältlich sind. Da sich die Preise für solche Umbaumaßnahmen sehr schnell summieren, sollten Sie unbedingt Förderungen und Zuschüsse wahrnehmen, die Ihnen finanzielle Erleichterung schaffen.

 

Förderungen für den altersgerechten Umbau clever nutzen

Viele dieser Punkte zielen verständlicherweise auf Barrierefreiheit ab. Damit sind sie vor allem für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen notwendig. Doch viele Umbauten sind für jeden Bewohner nützlich. Wenn Sie Ihr Bad renovieren möchten, gibt es einige Aspekte, die ein gewöhnliches Badezimmer in eine luxuriöse Variante verwandeln. Dabei Förderungen zu nutzen, die für altersgerechtes Umbauen vorgesehen sind, ist legitim und intelligent.

Ebenfalls Komfort bringen moderne Smart-Home-Systeme. Da diese zum altersgerechten Umbauen zählen, sind die Installationen ebenfalls förderungsfähig.

Laminat verlegen

Förderungen nutzen

Sie wollen von KfW-Förderungen profitieren? Einen kurzen Überblick zu Ihren Möglichkeiten gibt es hier:

>> Jetzt informieren

Was ist förderfähig?

Altersgerechtes Umbauen bedeutet nicht immer automatisch nur barrierefrei. Daher können Sie von Fördermitteln oder Zuschüssen profitieren, welche allgemeine Standards optimieren. Dazu gehören zum Beispiel auch der Bau eines Stellplatzes für einen Rollator, eine Gegensprechanlage und vieles mehr. Alle Maßnahmen, die wir bisher aufgezählt haben, sind förderfähig. Allerdings nur, wenn Sie als erster eine umgebaute Immobilie kaufen bzw. eine Wohnung oder ein Haus barrierefrei sanieren möchten. Dabei darf es sich grundsätzlich um folgende Gebäude handeln:

  • Ein- oder Zweifamilienhaus mit höchstens zwei Wohneinheiten
  • Wohnungseigentümergemeinschaften

Wenn Sie allerdings bereits einen Kredit abgeschlossen haben und eine Umschuldung oder Nachfinanzierung beginnen möchten, gibt es leider keine Fördermittel. Ebenso erhalten Sie keine Unterstützung für folgende Immobilien:

  • Zweitwohnung am Urlaubsort
  • Laden oder Büroräume
  • Ferienimmobilien

Wer darf Fördermittel beantragen?

Das Gute an der Vielfalt an Fördermitteln ist, dass jede Privatperson sie nutzen kann. Dabei sollten Sie aber darauf achten, dass die meisten Förderungen vor der Auftragserteilung erfolgen müssen. Dasselbe gilt auch für Umbauarbeiten. Diese dürfen Sie erst beginnen, nachdem Sie die Bewilligung einer Unterstützung erhalten haben. Selbst der Kauf von Materialien darf erst nach dem Antrag stattfinden.

Wer kann Förderungen erhalten?

  • Mieter (mit Einverständnis vom Vermieter)
  • Vermieter
  • Eigentümer

Zusätzlich sind die meisten Förderungen vollkommen losgelöst:

  • vom Alter
  • vom Einkommen
  • von der Größe Ihrer Immobilie

Wo erhalten Sie detaillierte Informationen?

Wenn Sie an altersgerechtes Umbauen denken, sollten Sie auf professionelle Beratung nicht verzichten. Diese hilft Ihnen dabei herauszufinden, welche Umbauten bei Ihrer Immobilie notwendig sowie welche Förderungen für Sie nützlich sind.

Solche Beratungsstellen sind zum Beispiel:

  • Staatliche Stellen
  • Karitative Organisationen
  • Vereine
  • Ehrenamtlich tätige Privatpersonen

Zu finden sind diese Ratgeber ganz einfach über das Internet. Sie können auch den direkten Weg nehmen und bei örtlichen Stellen nachfragen:

  • Gemeinde
  • Kranken- bzw. Pflegekasse
  • Träger von Altenheimen, Pflegediensten oder Senioren-Angeboten

 

KfW: altersgerechtes Umbauen mit Zuschuss oder Kredit?

Das wohl bekannteste Förderprogramm in Deutschland finden Sie bei der KfW-Bank. Hier haben Sie die Wahl zwischen einem Kredit mit vorteilhaften Zinsen oder einem Investitionszuschuss, den Sie nicht zurückzahlen müssen.

Allerdings können Sie nicht beide Möglichkeiten wahrnehmen, sondern müssen sich für eine der beiden Varianten entscheiden.

Je höher der Preis und Umfang Ihrer Baumaßnahmen, desto sinnvoller ist die Entscheidung für ein Darlehen.

KfW-Programm 159

Bei diesem Programm handelt es sich um den KfW-Kredit für altersgerechtes Umbauen. Sie erhalten ein Darlehen von bis zu 50.000 Euro bei einer maximalen Laufzeit von 30 Jahren.

Zusätzlich liegen die Effektivzinsen immer unter denen vergleichbarer Angebote von Banken und Kreditinstituten. 2020 zum Beispiel betragen die Zinsen 0,78 Prozent.

Wichtig:

Dieses förderfähige Darlehen müssen Sie immer über eine Bank abschließen. Ein Kredit direkt über das KfW-Institut ist nicht möglich.

KfW-Programm 455-B

Wenn Sie sich für einen Zuschuss entscheiden, erhalten Sie für Barrierereduzierungen zehn Prozent der Kosten bzw. maximal 5.000 Euro erstattet. Dabei müssen Sie als Voraussetzung mindestens Baumaßnahmen im Wert von 2.000 Euro einreichen. Hierbei handelt es sich um Einzelmaßnahmen und keinen kompletten altersgerechten Umbau. Das gilt, falls Sie zum Beispiel lediglich Ihre Dusche altersgerecht umbauen möchten. Bei einer vollständigen altersgerechten Sanierung erhalten Sie sogar 12,5 Prozent bzw. 6.250 Euro Zuschuss für Ihre Baumaßnahmen.

Wichtig:

Dieses Programm gibt es nur direkt über die KfW-Bank.

Weitere Fördermittel

Neben den Programmen der KfW-Bank gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Fördermitteln, die eventuell für Sie infrage kommen.

Regionale Unterschiede

Jedes Bundesland bietet eigenständige Programme mit individuellen Konditionen und Ansprüchen an. Häufig handelt es sich hierbei um Kredite mit ähnlichen Inhalten wie dem KfW-Darlehen.

Unterschiede gibt es örtlich noch gesondert für bestimmte Landkreise bzw. Kommunen, weshalb es immer sinnvoll ist, sich bei der eigenen Gemeinde danach zu erkundigen.

Denken Sie an Ihre Versicherungen

Bei bestimmten Voraussetzungen haben Sie zusätzlich die Möglichkeit, von weiteren Fördermitteln zu profitieren.

Kranken- oder Pflegekassen gewähren Ihnen bei einem Pflegegrad Zuschüsse, die Ihnen den Einbau notwendiger Geräte oder Umbauten wie einem Treppenlift finanziell erleichtern.

So erhalten Sie beispielsweise für den altersgerechten Umbau Ihres Bads bis zu 4.000 Euro als Zuschuss.

Bei der Krankenkasse hingegen können Sie altersgerechte Umbauten nicht absetzen. Dafür erhalten Sie einen Zuschuss für das Einrichten eines barrierefreien Bads. Hilfsmittel wie Badewanneneinstiegshilfen bzw. Badewannensitze erstattet die Kasse komplett.

Sollten Sie aufgrund einer Berufskrankheit oder eines Arbeitsunfalls Maßnahmen benötigen, die altersgerechtes Umbauen notwendig machen, zahlen Unfallkassen sogar die vollständigen Kosten.

Tipp:

Nutzen Sie die Beratungsstellen, die Sie gründlich bei der Auswahl der Fördermittel und Baumaßnahmen unterstützen.

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