Dispo- oder Ratenkredit

Dispo- oder Ratenkredit: Für wen lohnt sich welche Option?

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Lesedauer: 7 Minuten

Dispo- oder Ratenkredite ermöglichen Dir, finanzielle Engpässe zu überbrücken oder größere Anschaffungen zu stemmen. Das kann in vielen Situationen eine echte Hilfe sein. Die beiden Kreditformen unterscheiden sich jedoch grundlegend in ihren Funktionen, Kosten und Rückzahlungsmodalitäten.

Ein Kredit für jede Situation

Das Gehalt lässt länger als gedacht auf sich warten, die Waschmaschine geht kaputt oder das alte Auto muss demnächst ersetzt werden: Es gibt viele Situationen, in denen unerwartete Ausgaben auf Dich zukommen und Du kurz- oder langfristig mehr Geld brauchst als gedacht. Denn das Leben ist nicht immer planbar. Genau für diese Fälle gibt es verschiedene Kreditformen. Zu den bekanntesten zählen der flexible Dispositionskredit und der klassische Ratenkredit. Doch was ist besser? Dispo- oder Ratenkredit? Was unterscheidet die Kreditformen und welcher Kredit eignet sich für Dein konkretes Anliegen?

Wie funktionieren Dispositionskredite und Ratenkredite?

Dispositionskredit

Der Dispositionskredit, auch bekannt als „Dispo“, ist eine kurzfristige Kreditmöglichkeit, die von Banken angeboten wird. Das Bankkonto lässt sich im Rahmen des Dispokredits bis zu einem vorab festgelegten Limit überziehen. Mit einem Dispositionskredit kannst Du schnell und einfach auf zusätzliches Geld zugreifen, ohne einen formellen Kreditantrag stellen zu müssen.

Das funktioniert ganz einfach: Die Bank gewährt einen bestimmten Kreditrahmen, der auf dem Girokonto zur Verfügung steht. Dieser wird basierend auf Faktoren wie Einkommen, Bonität und anderen Kriterien festgelegt. Du kannst das Geld flexibel abheben, solange die Summe innerhalb des vereinbarten Kreditlimits bleibt.

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Beim Dispokredit fallen Zinsen an, die in der Regel höher sind als bei anderen Kreditformen. Die Zinsen hängen vom Betrag und der Dauer der Überziehung ab. Wann und in welcher Höhe der überzogene Betrag zurückgezahlt wird, ist ganz flexibel gestaltbar. Es besteht auch die Möglichkeit, den Dispositionskredit jederzeit vollständig auszugleichen.

Ratenkredit

Ein Ratenkredit, auch als „Konsumentenkredit“ bezeichnet, ist eine langfristige Kreditoption, die von Banken, Kreditinstituten oder anderen Finanzdienstleistern angeboten wird. Bei einem Ratenkredit wird vorab eine festgelegte Kreditsumme vereinbart, die dann in festen monatlichen Raten über einen bestimmten Zeitraum zurückzuzahlen ist. Autos, Möbel, Elektronikgeräte oder Renovierungen sind klassische Fälle, für die ein Ratenkredit oftmals beantragt wird.

Der Weg zum Ratenkredit funktioniert so: Es wird ein Kreditantrag gestellt, den die Bank prüft und bewilligt. Summe, Laufzeit und Zinsen sind fest im Kreditvertrag verankert. Dann wird Dir der Kreditbetrag ausgezahlt. Anschließend erfolgt die Rückzahlung in gleichbleibenden monatlichen Raten, die aus einem Tilgungsanteil und einem Zinsanteil bestehen. Die monatlichen Raten zahlst Du über die Laufzeit des Kredits, bis die gesamte Kreditsumme plus Zinsen beglichen ist.

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Dispo- oder Ratenkrediten: Vor- und Nachteile

Vorteile des Dispositionskredits

  1. Schnelle Verfügbarkeit: Mit dem Dispositionskredit kannst Du schnell auf zusätzliches Geld zuzugreifen. Da keine formelle Kreditbeantragung erforderlich ist, lassen sich finanzielle Engpässe unkompliziert überbrücken.
  2. Flexibilität: Die Rückzahlung des Kredits erfolgt ganz flexibel. Du entscheidest selbst, wann und in welcher Höhe Du den überzogenen Betrag zurückzahlen möchtest. Es besteht auch die Möglichkeit, den Dispositionskredit jederzeit vollständig auszugleichen.

Nachteile des Dispositionskredits

  1. Hohe Zinsen: Die Zinssätze für Dispositionskredite fallen in der Regel deutlich höher aus als bei anderen Kreditformen. Der Zinssatz für das Überziehen kann je nach Bank bis zu 14 Prozent betragen. Dies kann zu erheblichen finanziellen Belastungen führen, insbesondere wenn Du den Dispo über einen längeren Zeitraum in Anspruch nimmst.
  2. Mögliche Überschuldung: Da es so einfach ist, mit dem Dispo Geld aufzunehmen, besteht die Gefahr, dass Du in die Versuchung gerätst, den Dispositionskredit regelmäßig oder mit zu großen Summen zu nutzen. Die Zinsen können dann langfristig zu einem echten Problem werden.

Vorteile des Ratenkredits

  1. Festgelegte Laufzeit und Raten: Bei einem Ratenkredit wird eine feste Laufzeit und eine vorab festgelegte monatliche Rate vereinbart. Die Rückzahlung lässt sich so genau planen und ins eigene monatliche Budget integrieren. Die klaren Zahlungsbedingungen schaffen finanzielle Stabilität und Transparenz.
  2. Niedrigere Zinsen: Im Vergleich zum Dispositionskredit haben Ratenkredite in der Regel niedrigere Zinssätze. Die niedrigeren Zinsen sorgen dafür, dass der Kredit in seiner Gesamtheit weniger Kosten verursacht.

Nachteile des Ratenkredits

  1. Längere Bearbeitungszeit: Im Gegensatz zum Dispositionskredit erfordert ein Ratenkredit eine formelle Kreditbeantragung und eine entsprechende Bearbeitungszeit. Die Bank oder das Finanzinstitut muss den Antrag prüfen, Bonitätschecks (Schufa) durchführen und die Kreditgenehmigung erteilen, was zu einer längeren Wartezeit führen kann.
  2. Weniger Flexibilität: Bei einem Ratenkredit ist die Rückzahlung durch die festgelegte Laufzeit und die monatlichen Raten weniger flexibel. Spielraum für individuelle Anpassungen gibt es kaum. Auch bei unvorhergesehenen Ausgaben müssen die Raten pünktlich bezahlt werden.

Umschuldung: Dispo ausgleichen mit Kredit

Manchmal stellt sich aber nicht die Frage, ob ein Dispo- oder ein Ratenkredit die bessere Wahl wäre. Gerade die hohen Dispozinsen können zu einer Falle werden. Dann kommt es nicht selten zu einer Umschuldung. Man nutzt einen regulären Kredit, um den Dispo auszugleichen. Das lohnt sich in einigen Situation, weil der Ratenkredit einen niedrigeren Zinssatz aufweist. Die Kreditsumme erzeugt damit insgesamt weniger Kosten als die Kontoüberziehung im Rahmen des Dispo. Kredit trotz Dispo im Minus: Das geht also bei vielen Banken im Rahmen eines solchen Umschuldungskredites.

Dispositionskredit und Ratenkredit im direkten Vergleich

VergleichDispositionskrediRatenkredit
ZinssätzeIn der Regel höher als bei Ratenkrediten + mögliche ÜberziehungszinsenIn der Regel niedriger als beim Dispositionskredit
KreditrahmenNiedriger, abhängig von Einkommen und BonitätFestgelegte Kreditsumme, nicht überschreitbar
RückzahlungsmodalitätenFlexibel, keine festen RückzahlungsvereinbarungenFester Rückzahlungsplan mit monatlichen Raten
KostenHohe Zinsen können zu erhöhten Kosten führenNiedrigere Zinsen können zu geringeren Kosten führen
AnwendungsbereicheKurzfristige Liquiditätsengpässe oder AusgabenGrößere Anschaffungen oder langfristige Finanzierungen

Faktoren bei der Entscheidung zwischen Dispo- oder Ratenkredit

Finanzielle Situation

Die eigene finanzielle Situation spielt eine zentrale Rolle bei der Entscheidung, ob ein Dispo- oder ein Ratenkredit die bessere Wahl sind. Es ist wichtig, die eigene Einkommenslage, finanzielle Verpflichtungen und die Rückzahlungsmöglichkeiten realistisch einzuschätzen. Ein Dispositionskredit sollte nur dann in Anspruch genommen werden, wenn er auch schnell zurückgezahlt werden kann. Ratenkredite erfordern hingegen eine regelmäßige monatliche Rückzahlung, sodass ein stabiles und ausreichendes Einkommen erforderlich ist, um die monatlichen Raten zu bewältigen.

Kreditbedarf und -dauer

Der Kreditbedarf und die gewünschte Kreditdauer sind ebenfalls wichtige Faktoren bei der Entscheidung. Ein Dispositionskredit eignet sich gut für kurzfristige Finanzierungsbedürfnisse, wenn der Kreditbetrag relativ niedrig ist und in absehbarer Zeit zurückgezahlt werden kann. Für größere Anschaffungen oder langfristige Finanzierungen, bei denen ein fester Rückzahlungsplan und niedrigere Zinsen gewünscht sind, gibt es den Ratenkredit.

Verwendungszweck des Kredits

Ein Dispositionskredit bietet Flexibilität bei der Verwendung des Geldes, da es keine spezifischen Einschränkungen gibt. Es kann für verschiedene Zwecke wie unerwartete Ausgaben, kurzfristige Liquiditätsengpässe oder Zahlungsaufschübe genutzt werden. Ratenkredite hingegen werden oft für spezifische Anschaffungen wie Autos, Möbel oder Renovierungen genutzt und auch so beantragt.