Einbruchschutz
Das musst Du beim Einbruchschutz für Dein Haus beachten
Welche Maßnahmen sollte man ergreifen, um sich effektiv vor Einbrecher:innen zu schützen? Mit welchen Kosten muss man rechnen, wenn man sein Haus einbruchsicher machen möchte? Und natürlich: Wie kann man die Maßnahmen zum Einbruchschutz finanzieren? Wir beantworten Dir alle Fragen zu Deiner Sicherheit in Deinen eigenen vier Wänden in unserem Beitrag.
Das Bedürfnis nach einem guten Einbruchschutz ist durchaus begründet: Die Zahl von Einbrüchen ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen und die Methoden werden immer professioneller. Im Jahr 2015 wurden die meisten Einbrüche nach der Jahrtausendwende verzeichnet. Betroffen waren insbesondere die Bundesländer Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westphalen. Ein Einbruchschutz gewährt zwar keine hundertprozentige Sicherheit – Erfahrungswerte der Polizei zeigen aber, dass die meisten Täter:innen unverrichteter Dinge davonziehen, wenn sie sich nicht innerhalb der ersten fünf Minuten Zutritt zum anvisierten Objekt verschaffen konnten. Hier liest Du, wie Du Deine Wohnung oder Dein Grundstück vor Einbrüchen schützt und welche Möglichkeiten der Finanzierung Dir dafür zur Verfügung stehen.
Schutz vor Einbruch: Gelegenheit macht Dieb:innen
Die Wohnungs- oder Haustür ist in vielen modernen Häusern mit einem komplexen Sicherheitsschloss geschützt, das sich ohne den passenden Schlüssel nur schwerlich überwinden lässt. Das wissen Einbrecher:innen und nutzen daher bevorzugt Sicherheitslücken wie Fenster und Balkontüren. Diese können ohne weitere Sicherung innerhalb kürzester Zeit geöffnet werden. Überwachungskameras und eine Alarmanlage können dies letztlich nicht gänzlich verhindern. Sie schrecken aber ab und zeigen potenziellen Einbrecher:innen, dass dieses Grundstück kein gutes Zielobjekt ist. Als besonders effektiv hat sich in der Vergangenheit eine Kombination aus verschiedenen Vorkehrungen erwiesen.
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Einbruchschutz für Fenster
Mangels komplexer Schlösser und Sicherheitsvorkehrungen zählen Fenster und Balkontüren zu den beliebtesten Einstiegsöffnungen für Kriminelle. Daher solltest Du diese als erstes absichern. Die einfachste – und kostengünstigste – Maßnahme ist das gänzliche Schließen von Fenstern beim Verlassen des Hauses. Gekippte Fenster können in kurzer Zeit mit einem einfachen Schraubenzieher überwunden werden. Einen weitergehenden Schutz bieten Fensterschlösser und abschließbare Griffe, die die herkömmliche Schließfunktion des Griffes mit einem soliden Schloss kombinieren.
Das Einschlagen von Fensterscheiben ist in den Zeiten der Mehrfachverglasung selten geworden – dennoch kann eine Einbruchsschutzfolie für eine zusätzliche Sicherung sorgen. Diese solltest Du von einer qualifizierten Person montieren lassen, damit die Optik der Scheibe nicht beeinträchtigt wird. Auch das Herunterlassen von Rollläden ist eine weitere Hürde, die Einbrecher:innen überwinden müssen. Damit sie sie nicht einfach hochschieben können, kannst Du eine Rollladensicherung anbringen.
Schließlich schützt ein Stangenschloss Deine Fenster mit Hilfe von Riegelstangen, die an mehreren Punkten ausgefahren werden und so einen mit einem Türschloss vergleichbaren Schutz bieten. Mit Stangenschlössern kannst Du Deine Wohnung leicht nachrüsten und auf diese Weise den Einbruchschutz Deiner Fenster verbessern.
Einbruchschutz für die Tür
Obwohl moderne Haustüren oft mit komplexen Schlössern ausgestattet sind, schreckt dies nicht alle Einbrecher:innen ab. Nach Balkontüren und Fenstern zählt die Haustür noch immer zu den beliebtesten Schwachstellen. Hast Du ein einfaches oder veraltetes Türmodell, solltest Du über einen Austausch nachdenken: Ein solches kann leicht aufgedrückt oder eingetreten werden und bietet daher keinen ausreichenden Schutz. Stattdessen empfehlen sich einbruchshemmende Wohnungstüren.
Der Einbruchschutz für die Tür ist in verschiedenen Widerstandsklassen erhältlich („Resistance Class“, RC), wobei die Polizei einen Schutz von mindestens RC2 empfiehlt.
Möchtest Du Deine Haustür nicht austauschen, kannst Du sie stattdessen mit einbruchshemmenden Elementen nachrüsten. Zarge und Türblatt sind hier besonders robust und optimal aufeinander abgestimmt. Die bereits vorhandenen Zargen musst Du nicht entfernen. Ausgestattet sind einbruchshemmende Türen mit:
- Sicherheitsschlössern
- Schutzbeschlägen mit Zylinderabdeckung
- Mehrfachverriegelungen
Letztere erhöht den Schutz bereits erheblich, da Einbrecher:innen die Haustür nicht mehr ohne Weiteres aufstemmen können. Eine besonders gute Einbruchsicherung bietet der Panzerriegel, der die Wohnungs- oder Haustür über ihre gesamte Breite absichert. Auch er lässt sich in den meisten Fällen noch im Nachhinein verbauen und eignet sich daher hervorragend für ein Nachrüsten.
Denke auch über einen Türspion nach: Er schützt zwar nicht direkt vor einem Einbruch, bewahrt Dich aber davor, Deine Tür ohne Kenntnis des Davorstehenden öffnen zu müssen. Dies gibt Dir insbesondere beim Fehlen einer Gegensprechanlage ein sichereres Gefühl.
Einbruchschutz für außen durch Videotechnik
Überwachungskameras helfen Dir dabei, auch dann alles im Blick zu behalten, wenn Du nicht zuhause bist. Darüber hinaus haben sie eine abschreckende Wirkung auf Einbrecher:innen. Der Einsatz von Kameras wird allerdings durch den Datenschutz beschränkt, weshalb Du deutliche Hinweise auf die Videoüberwachung platzieren musst und lediglich Dein privates Grundstück überwachen darfst.
Zu der Sicherheitstechnik des Überwachungssystems zählen nicht nur Kameras, sondern darüber hinaus auch Steuergeräte, Monitore und Übertragungsstrecken.
Die Effektivität des Einsatzes von Überwachungskameras hängt von Deiner individuellen Lage und Deinem Grundstück ab. Wohnst Du in einem besonders einbruchsgefährdeten Gebiet und verfügt Dein Grundstück über schwer einsehbare Bereiche, können sich Außenkameras oder Nachtkameras empfehlen. In Innenbereichen kommen dagegen meist sogenannte Dome-Kameras zum Einsatz, die sich dezent an der Decke anbringen lassen. In jedem Fall solltest Du Dich an den für die Videoüberwachung geltenden rechtlichen Vorschriften orientieren.
Einbruchsicherung durch Alarmanlagen
Eine Alarmanlage reagiert dann, wenn sich Unbefugte Zutritt zu Deinem Grundstück oder zu Deinem Wohngebäude verschaffen. Sie ist damit kein mechanischer Schutz gegen Einbrecher:innen, sondern schlägt Alarm, wenn eben diese Vorkehrungen überwunden wurden. Die sogenannte Gefahrmeldeanlage bietet Dir somit zusätzliche Sicherheit.
Wie funktionieren Alarmanlagen?
Die Alarmanlage erkennt mit Hilfe von Sensoren eindringende Personen und löst einen Alarm aus. Bei der Wahl Deines Modells solltest Du darauf achten, dass es mit einer ausreichenden Schutzklasse ausgezeichnet wurde und VdS-geprüft ist. Empfehlenswert sind für Wohnhäuser Grad2-Anlagen. Dies entspricht der Klasse A.
Moderne Alarmanlagen sind mit Bewegungsmeldern, Licht- und Infrarot-Schranken oder sogar Körperschallmeldern und Alarmdrahttapeten ausgestattet. Auch die beste Alarmanlage zeigt Dir allerdings nur, dass sich Unbefugte in Deinem Wohnhaus befinden. Dein Einbruchschutz sollte daher auf mechanischen Vorkehrungen basieren, die dem Einbruch selbst entgegenwirken.
Checkliste: Tipps für den richtigen Einbruchschutz
- Einen einfachen, aber effektiven Einbruchschutz gegen das unbefugte Betreten Deines Grundstücks bietet ein Zaun. Er sollte eine ausreichende Höhe haben, damit er nicht ohne Weiteres überwunden werden kann. Einen Zaun oder eine Mauer darfst Du allerdings nur dann errichten, wenn Dein Vorhaben mit dem örtlichen Bebauungsplan vereinbar ist. Daher solltest Du Dich hier frühzeitig informieren.
- Tore und Haustüren sollten immer abgeschlossen sein. Oft vergessen wird das Garagentor, das leicht geöffnet werden kann und nicht selten den Weg zu einer Seitentür in das Wohnhaus freigibt.
- Gegensprechanlagen sollten (insbesondere in Mehrfamilienhäusern) mit einer Überwachungskamera versehen werden.
- Ein beliebtes Ziel von Einbrecher:innen sind Kellerfenster. Diese solltest Du daher durch Fenstergitter und Schlösser absichern und niemals weit offen oder gekippt stehen lassen, wenn Du das Haus verlässt.
- Auch Kellerschächte bieten Einstiegspotenzial. Ein Gitterrost allein schützt nicht zuverlässig, weshalb sich eine Investition in Gitterrostsicherungen
Schutz vor Einbruch bei Abwesenheit
Einbrecher:innen haben dann leichtes Spiel, wenn Deine Wohnung über mehrere Tage leer steht. Deshalb ist die Urlaubszeit eine besonders einbruchsgefährdete Saison. Wenn Du Dir Deine wohlverdienten Ferien gönnst, solltest Du dies daher niemanden wissen lassen. Hierzu zählt sowohl das Abbestellen von Zeitungsabonnements, damit der Briefkasten nicht überquillt, als auch das Posten auf Social Media: Dort lesen nicht nur Deine Freund:innen und Bekannte mit, sondern vielleicht auch potenzielle Einbrecher:innen. Erfahren sie, dass Du und Deine Familie sich auf den zweiwöchigen Urlaub in Spanien freuen, haben sie es einfach.
Heruntergezogene Rollläden bieten zwar eine zusätzliche Schutzbarriere – gleichzeitig sind sie aber ein Zeichen für eine längere Abwesenheit. Sie können mit Hilfe einer Zeitschaltuhr oder mittels smarter Technik automatisch bedient werden, sodass ein belebter Eindruck entsteht.
Fenster und Terrassentüren solltest Du vor Deiner Abreise schließen und durch Schlösser und Fenstergitter zusätzlich sichern. Wird Dein Haus beobachtet, können wochenlang geschlossene Fenster allerdings auffallen. Sofern Deine Nachbar:innen dazu bereit sind, können sie regelmäßig Deine Fenster öffnen. Dies hat für Dich zudem den schönen Nebeneffekt, dass Dich bei Deiner Ankunft frische Luft erwartet. Und sieht Dein:e Nachbar:in bereits nach Deinem Haus, kannst Du ihn/sie darum bitten, den Briefkasten zu leeren und so verhindern, dass Briefe herausquellen.
Schließlich erweckt wechselnde Beleuchtung den Eindruck, dass Du zuhause bist. Deine Lampen kannst Du auch einfach mit einer Zeitschaltuhr oder Sensoren steuern und so kostengünstig für zusätzliche Sicherheit sorgen. Im Vorgarten angebracht bieten Leuchten und Laternen eine Außenabschreckung, die Einbrecher:innen für aufmerksame Nachbar:innen besser sichtbar macht und Kriminalität bereits vor dem Entstehen verhindern kann.
Förderung für Deinen Einbruchschutz
Ein guter Schutz vor Einbrecher:innen hat seinen Preis – die Kosten für einen professionellen Basisschutz belaufen sich auf 1.500 Euro bis 4.500 Euro. Diese Summe musst Du allerdings nicht allein stemmen. Die KfW bietet ein Zuschussprogramm (455-E) und übernimmt in diesem Rahmen einen Teil Deiner Kosten bis zu maximal 1.600 Euro. Alternativ bietet sich der Kredit 159 der Förderbank an, mit dem Du Deinen Einbruchsschutz bis zu einer Höhe von 50.000 Euro finanzieren kannst.
Gefördert wird dabei sowohl der Einbau von Nachrüstsystemen als auch der Austausch veralteter Elemente durch neuere, bessere Schutzvorkehrungen. Auskunft über die Details geben die Merkblätter der KfW, wo auch jeweils die technischen Anforderungen aufgelistet werden. Die Förderbank unterstützt Privatleute jeden Alters, die Eigentümer:innen eines Hauses mit maximal zwei Wohneinheiten sind oder in eine umgebaute Immobilie investieren.
Die PSD Bank Nürnberg berät Dich gerne zu Fördermöglichkeiten der KfW. Vereinbare ganz einfach online Deinen Beratungstermin.
Übernommen werden 20 Prozent der ersten förderfähigen 1.000 Euro, die Du investierst. Zahlst Du mehr, werden darüber hinaus 10 Prozent bis zu einer Summe von 15.000 Euro übernommen. Beantragen solltest Du den Zuschuss unbedingt vor dem Abschluss etwaiger Kauf- oder Werkverträge.