Geldanlage für junge Leute
Vermögen aufbauen in jungen Jahren: So geht's
Schon in jungen Jahren ein Vermögen aufbauen, um später den wohlverdienten Ruhestand zu genießen? Eine kluge Idee! Schließlich wächst die Rentenlücke stetig an, wodurch es später womöglich schwerfällt, den Lebensstandard aufrechtzuerhalten. In diesem Artikel erfährst Du, welche Geldanlagen es für junge Leute gibt und was es bei den Investitionen zu beachten gilt.
Warum ist eine Geldanlage für junge Erwachsene wichtig?
Du träumst von einer Weltreise oder einem Eigenheim? Für diese und ähnliche Wünsche ist es wichtig, schon in jungen Jahren anzufangen, ein Vermögen aufzubauen – je früher, desto besser!
Beginnst Du beispielsweise schon als Student:in oder Azubi:ne damit, Geld anzulegen, zahlt sich das langfristig aus. Je früher Du das Geld nämlich anlegst, desto länger „arbeitet“ es für Dich. Manchmal muss es aber auch gar nicht das große Investment im Umfang von Hunderten von Euro sein. Schon ein Sparplan, in den Du monatlich 25 Euro einzahlst, kann zu Beginn reichen. Denn ein großer Vorteil ist auf Deiner Seite: die Zeit. Denn selbst, wenn Du nur wenige Euro im Monat zurücklegst, profitierst Du vom sogenannten „Zinseszinseffekt“.
Der Zinseszinseffekt ist in der Finanzwelt ein wichtiger Grundbegriff, welcher die Geldanlage für junge Leute sehr attraktiv macht. Er bezeichnet eine Zinszahlung auf bereits erhaltene Zinsen. Die jährlichen Zinserträge werden immer wieder aufs Neue gemeinsam mit dem angelegten Startkapital und demselben Zinssatz verzinst.
Es ist für die Altersvorsorge also hilfreich, schon mit 18, 20 oder 30 Jahren ein Vermögen aufzubauen. Legst Du frühzeitig Dein Erspartes gewinnbringend an, trägt dies dazu bei, die spätere Rentenlücke zu schließen.
Als Rentenlücke wird die Differenz zwischen dem letzten Nettoeinkommen vor Renteneintritt und der Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung bezeichnet. Immer öfter reicht die gesetzliche Rente nicht aus, um den Lebensstandard im Alter zu halten. Daher solltest Du rechtzeitig in eine private Altersvorsorge investieren.
Wann sollte ich anfangen Geld anzulegen?
Es ist möglich, bereits in jungen Jahren ein Vermögen aufzubauen – sogar wenn Du noch unter 18 Jahren bist. Das Konto oder Depot eröffnen Deine Eltern und übertragen es Dir mit der Volljährigkeit. Spätestens mit Deinem 18. Geburtstag darfst Du auch selbst ein Depot eröffnen. Idealerweise fängst Du noch unter 30 Jahren an, ein Vermögen aufzubauen. So hat das Geld ausreichend Zeit, für Dich zu arbeiten.
Worauf sollten junge Leute bei der Geldanlage achten?
Bevor junge Leute über eine Geldanlage nachdenken, sollten sie das kleine Einmaleins der Finanzwelt beherrschen:
- Welche Anlageoptionen gibt es?
- Was ist eine Rendite oder Dividende?
- Was versteht man unter Kapitalerträgen?
- Was ist Diversifikation und warum ist sie wichtig?
- Welches Sparziel verfolge ich?
- Welchen Einfluss hat die Inflation auf meine Geldanlage?
Vermögensaufbau in jungen Jahren: Deine Optionen
Du möchtest Dir bereits frühzeitig ein Vermögen aufbauen, aber fragst Dich, wie Du das anstellst? Es gibt neben Aktien oder ETFs unzählige weitere Sparmöglichkeiten beziehungsweise Arten der Geldanlage für junge Erwachsene. Die Interessantesten stellen wir Dir in den nachfolgenden Abschnitten vor.
Anlagekonten
Zu den klassischen Anlagekonten gehören beispielsweise das Tages- und Festgeldkonto. Zahlst Du Geld auf ein Tagesgeldkonto ein, hast Du darauf jederzeit Zugriff. Auf einem Festgeldkonto legst Du Dein Geld für einen bestimmten Zeitraum (1 Monat bis mehrere Jahre) an. Mit diesem Konto bist Du weniger flexibel. Im Vergleich zum Tagesgeldkonto kannst Du nämlich nicht flexibel auf das Geld zugreifen. Im Gegenzug erhältst Du in der Regel aber höhere Zinsen.
ETFs und Investmentfonds
Der Begriff ETF steht für Exchange Tradet Funds. ETFs bilden die Wertentwicklung eines Index ab (z. B. MSCI World oder DAX). Bei einem Investmentfonds hingegen werden bestimmte Aktienpakete ausgewählt, bei denen eine möglichst hohe Rendite erwartet wird.
ETF- oder Fonds-Sparpläne sind für einen langfristigen Anlagezeitraum gedacht. Du solltest also über mehrere Jahre kontinuierlich mindestens 25 Euro im Monat einzahlen, um finanzielle Erfolge zu erzielen. Hier lohnt es sich besonders, früh einzusteigen. Möchtest Du also als Student:in, Azubi:ne oder Berufseinsteiger:in ein Vermögen aufbauen, können ETFs und Fonds eine gute Wahl sein. Sie versprechen Dir in der Regel eine gute Rendite bei niedrigem Risiko.
Bausparverträge
Bausparverträge sind ebenfalls eine Anlagemöglichkeit, um in jungen Jahren ein Vermögen aufzubauen. Sie sind vor allem interessant, wenn Du in der Zukunft ein Eigenheim erwerben oder bauen möchtest. Durch den Bausparvertrag erhältst Du nämlich ein Anrecht auf ein zinsgünstiges Darlehen.
Welche Anlagestrategie passt zu mir?
Der Vermögensaufbau für junge Leute hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie:
- Verfügbares (bereits vorhandenes) Vermögen oder Einkommen
- Risikobereitschaft/Sicherheit
- Investitionsziele
- Anlegertyp (aktiv/passiv)
Jede Anlageform bringt ihre eigenen Vor- und Nachteile mit. Um schon in jungen Jahren ein Vermögen aufzubauen, musst Du Dir also erst einmal über diese Punkte im Klaren sein.
Geldanlage für junge Leute: SMART-Methode
Eine wichtige Rolle bei der Geldanlage für die Gen Z spielt die Zielsetzung. Häufig scheitert das Sparen bei jungen Leuten nämlich an fehlenden Zielen. Die SMART-Methode kann Dir dabei helfen, Deine Ziele spezifisch, messbar, attraktiv, relevant und terminiert zu setzen. So investierst Du nicht per Gießkannenprinzip, sondern zielgerichtet.
Die SMART-Methode setzt sich aus folgenden Punkten zusammen:
- Spezifisch: Du setzt Dir ein klares Ziel. Ein Beispiel wäre: „Ich spare monatlich 10 Prozent meines Nettoeinkommens“.
- Messbar: Lege fest, bis wann Du wie viel gespart haben möchtest. Ein Beispiel: „Ich spare bis zum Jahresende 2.500 Euro“.
- Attraktiv: Dein Ziel sollte immer realistisch und erreichbar sein, andernfalls wirkt es demotivierend.
- Relevant: Richte Dein Ziel an den übergeordneten Lebensverhältnissen aus, beispielsweise Sparen im Hinblick auf die Altersvorsorge.
- Terminiert: Lege fest, bis wann Du dieses Ziel erreichen möchtest. Ein Beispiel: „Ich möchte bis zum Renteneintritt Betrag X gespart haben“.
Welche Geldanlagen sind für junge Erwachsene sinnvoll?
Bei der Geldanlage für junge Leute geht es in erster Linie darum, ein finanzielles Grundgerüst aufzubauen. Daher eignen sich besonders Anlageformen, die eine geringe Einstiegshürde und wenig Aufwand mit sich bringen. Dazu gehören:
- ETFs und Fonds
- Tages- und Festgeldkonten
- Bausparverträge
Am Ende ist die Wahl natürlich individuell. Kennst Du Dich beispielsweise bereits gut mit Immobilien aus und hast das nötige Kapital, könnte auch diese Option sinnvoll für Dich sein.
Welche Geldanlagen sind für junge Erwachsene ungeeignet?
Möchtest Du als Azubi:ne, Student:in oder Berufseinsteiger:in Geld anlegen? Zu Beginn solltest Du einen Bogen um hochspekulative Anlagen machen, wie:
- Anlage in Rohstoffe
- Optionsscheine
- Sammlerstücke
- Kryptowährungen
Zuerst geht es nämlich darum, ein solides Grundgerüst aufzubauen. Sobald dieses steht, darfst Du Dein Portfolio auch mit riskanteren Anlageoption ergänzen, die eine höhere Rendite versprechen.
Vermögensaufbau in 5 Schritten
Dreh- und Angelpunkt, um frühzeitig Vermögen aufzubauen, ist die richtige Planung. So könnte die Planung zum Vermögensaufbau wie folgt aussehen:
- Lege einen Notgroschen an: Schaffe Dir zuerst einen Notgroschen für unvorhergesehene Ausgaben. Hierfür solltest Du so viel Geld zurücklegen, wie Du normalerweise in 2 bis 3 oder noch besser 3 bis 6 Monaten zur Verfügung hast.
- Zahle zuerst Schulden ab: Noch bevor Du einen Cent sparst oder investierst, solltest Du eventuell vorhandene Schulden begleichen. So verhinderst Du, dass Dein mühsam Erspartes direkt in deren Tilgung fließt.
- Spare und investiere regelmäßig: Fange an, regelmäßig 20 Prozent Deines Einkommens zu sparen oder zu investieren. Idealerweise nutzt Du hierfür festgelegte Sparpläne, deren Beträge automatisch von Deinem Bankkonto abgehen.
- Setze Dir klare Ziele: Erstelle zuerst einen Plan, was Du bis wann erreichen möchtest. Richte den Fokus dabei auf einen langfristigen Anlagehorizont aus.
- Bilde Dich weiter: Bilde Dich sowohl beruflich als auch privat weiter. Mit einer höheren Qualifikation verbesserst Du auch Deine Einkommensmöglichkeiten. Gleichzeitig solltest Du auch die finanzielle Bildung nicht vernachlässigen.
Geldanlage-Know-how für Schüler:innen
Finanzielle Bildung ist ein wichtiger Baustein für den späteren Erfolg! Schüler:innen der Oberstufe sollten sich zuerst mit den Grundbegriffen auseinandersetzen wie:
- Sparen vs. Investieren
- Budgetieren
- langfristige Zielsetzung
- Sparpläne
Im Schulunterreicht kommt das Thema „Finanzen“ bislang meist zu kurz. Du musst Dich also selbst über die Geldanlage in jungen Jahren informieren.
Geldanlage für Azubis: Tipps
Als Azubi solltest Du nicht unvorbereitet investieren. Vielmehr gibt es einige Punkte, die Du berücksichtigen solltest:
- Bevor Du mit dem Sparen beginnst, solltest Du sämtliche Schulden begleichen
- Lege Dir einen Notgroschen von mindestens zwei bis drei Monatsgehältern an
- Wähle die geeignete Anlageform
- Eigne Dir ausreichend Wissen zu dem Thema an
Mit diesen einfachen Finanztipps für junge Leute legst Du den Grundstein in Deine finanzielle Zukunft.
Geldanlage für Studierende: Tipps
Auch als Student:in kann es sinnvoll sein, Geld anzulegen bzw. zu sparen. Schon kleine Beträge sind dabei sinnvoll, denn je länger Du investierst, desto stärker profitierst Du vom Zinseszinseffekt. Am Anfang solltest Du eher auf risikoarme Investitionsmöglichkeiten setzen, wie Tagesgeld oder Festgeld.
Wie viel Geld solltest Du mit 30 gespart haben?
Wir empfehlen Dir, etwa ein Bruttojahreseinkommen angespart zu haben. Das mittlere Jahresgehalt von Personen zwischen 25 und 34 Jahren liegt bei 41.800 Euro (Studie Deutsche Bundesbank). Sprich: Mit 30 Jahren solltest Du circa diese Summe auf Deinem Bankkonto liegen haben. Ob Du dieses Ziel erreichst, ist natürlich von verschiedenen Faktoren abhängig. Wenn Du studiert hast, wirst Du dieses Ziel gegebenenfalls erst später erreichen, da Du später ins Berufsleben einsteigst als andere.
Beispielberechnung:
Wie viel Geld sollten junge Leute monatlich sparen?
Wie viel Du sparen kannst, hängt von Deiner persönlichen finanziellen Situation ab. Hilfreich kann die 50-30-20-Regel sein. Hierbei legst Du 50 Prozent Deines Einkommens für Fixkosten beiseite, 30 Prozent für Hobbys & Co. und die restlichen 20 Prozent sparst Du. Machen die Fixkosten bereits mehr als 50 % aus, solltest Du zunächst nach Sparpotenzialen suchen. Ein teurer Handyvertrag oder Pay-TV sind zwei Möglichkeiten, an denen Du ansetzen kannst. Findest Du keine Möglichkeit, bei den Fixkosten zu sparen, musst Du Dein Freizeit-Budget oder die Sparrate anpassen.
Beispiel: Du bist 25 Jahre alt und möchtest als Berufseinsteiger:in ein Vermögen aufbauen. Monatlich erhältst Du ein Nettogehalt von 1.800 Euro, wovon Du 360 Euro sparst. Nach 10 Jahren hast Du bereits 43.200 Euro gespart, ohne Zinserträge oder Renditen gerechnet!
Wie viel Geld sollten junge Erwachsenen monatlich investieren?
Wir empfehlen Dir, 10 bis 20 Prozent Deines Nettoeinkommens zu investieren. Du könntest beispielsweise 10 Prozent sparen (Notgroschen) und weitere 10 Prozent in Fonds & Co. investieren.
Herausforderungen beim Vermögensaufbau
Die Herausforderungen richten sich danach, in welcher privaten und beruflichen Situation Du Dich befindest. Stehst Du als Student:in gerade vor Deiner Abschlussprüfung, solltest Du Dich zuerst mit dem Studium und ggfs. der anschließenden Rückzahlung Deines Studienkredites beschäftigen. Erst dann ist es sinnvoll, die ersten Euro in unterschiedliche Anlageoptionen zu investieren.
Wenn Du bereits im Berufsleben stehst, sind zwei Faktoren maßgeblich: Wie viel Geld verdienst Du und bist Du schuldenfrei? Solltest Du noch nicht schuldenfrei sein, steht die Schuldentilgung an erster Stelle. Anschließend kannst Du, wenn möglich, 20 Prozent Deines Einkommens sparen oder investieren.
Weitere Herausforderungen, die sich junge Leute bei der Geldanlage stellen müssen:
- fehlende finanzielle Bildung
- zu geringes Einkommen
- zu hohe Risikobereitschaft
- Inflation und niedrige Zinsen
- mangelnde finanzielle Disziplin
Die Herausforderungen können je nach Einzelfall variieren. Wichtig ist es, dass Du Deine finanzielle Situation möglichst objektiv bewertest und Dir realistische Ziele setzt.


