Weshalb ist ein Bausparvertrag sinnvoll?
Sparsam zum Eigenheim mit dem Bausparvertrag – mit sicheren Konditionen
2020 war die Sparquote in Deutschland so hoch wie nie zuvor. Da verwundert es nicht, dass altbewährte Sparanlagen wie das Sparbuch und der Bausparvertrag immer noch sehr beliebt sind. Egal, ob Hausbau, Wohnungskauf oder Renovierung: Wenn Du Geld für Deine Immobilie anlegen willst, ist der Bausparvertrag eine sinnvolle Lösung.
Indem Du in Deine eigenen vier Wände investierst, sicherst Du Dich für die Zukunft ab. Um ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung zu kaufen, ist die Baufinanzierung mittels eines Bausparvertrags immer noch sinnvoll. Die Aufteilung in drei Phasen ermöglicht es Dir, frühzeitig zu einem Eigenheim zu kommen. Die vertraglich festgelegten Sparkonditionen und Vorteile geben Dir auf lange Sicht Sicherheit. Informiere Dich hier über den Ablauf beim Bausparen und die Vorteile dieser Finanzierungsform.
Was genau ist Bausparen?
Du möchtest eine Immobilie bzw. Wohnung:
- kaufen
- bauen
- modernisieren
- umbauen
Um für eine dieser Maßnahmen Geld zu sparen, ist der Bausparvertrag sinnvoll. Dieser lässt sich in folgende Phasen untergliedern:
- Sparphase: Du zahlst regelmäßig Geldbeträge in eine Bausparkasse ein, auf welche diese Dir Zinsen gibt.
- Darlehensphase: Nach einem individuell festgelegten Zeitpunkt wird ein Darlehen von der Bausparkasse ausgezahlt.
- Schlussphase: Das Darlehen muss als regelmäßiger Zinssatz wieder an die Bausparkasse abbezahlt werden.
- Darlehen und Sparguthaben ergeben die Bausparsumme, mit der das Ziel finanziert wird.
Durch einen Bausparvertrag sicherst Du Dir das zum Vertragsschluss vereinbarte Zinsniveau. Da die Ansparphase einige Jahre andauern kann, können sich in dieser Zeit die Zinsen deutlich verändern – 2022 haben sie sich beispielsweise in noch nie dagewesener Geschwindigkeit verdreifacht. Durch den Bausparvertrag stehen Dir auch in solchen Fällen die Zinsen zu, die Du am Anfang festgesetzt hast, unabhängig davon, wie sich diese in der Zwischenzeit verändert haben.
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Das Grundprinzip des Bausparvertrags
Das Bausparen funktioniert durch ein kollektives System. Viele Menschen zahlen ihr Geld in einen gemeinsamen Topf ein. Ist ein ausreichend großer Betrag zusammengespart, zahlt die Bausparkasse die erste Summe in Form eines Bauspardarlehens der Reihe nach an die Sparenden aus.
Wie viel Du zurückzahlst, legt der Rückzahlungsbetrag fest. Dieser richtet sich nach drei Faktoren:
- Zinssatz: Der Zinssatz ist je nach Tarif festgelegt. Die Rückzahlung erfolgt pro Monat über einen vorher festgelegten Zeitraum
- Laufzeit: Diese richtet sich nach dem Tarif, den Du gewählt hast.
- Höhe des Darlehens: Der Zinssatz richtet sich nach dem von Dir gewählten Tarif. Je kürzer die Laufzeit der Rückzahlung ist, desto niedriger ist der Prozentsatz der Zinsen.
Die Darlehenszinsen sichern, dass das Geld im Bauspar-Topf nicht nur gleichbleibt, sondern auch mehr wird.
Wie läuft das Bausparen ab?
Das Bausparen ist in drei zeitliche Abschnitte gegliedert.
1. Ansparphase:
Zu Beginn zahlst Du in den Bausparvertrag ein, bis Du ca. 50 Prozent der vereinbarten Bausparsumme erreicht hast. Dabei sind auch Zuteilungen möglich, deren Besparung darunter liegen.
Deine Geldbeträge fließen entweder in monatlich gleichen Raten oder durch unregelmäßige Zahlungen ein.
Für die Sicherung der Zinsen für die nächsten Jahre fällt bei der Bausparkasse in der Regel eine Abschlussgebühr in Höhe von 1,6 Prozent der Bausparsumme an.
2. Zuteilungsphase:
Du erreichst die Zuteilungsphase, wenn Du nach der Ansparphase das vertraglich vereinbarte Guthaben erzielt hast. Dieses Guthaben kann nach einem standarisierten Tarif festgelegt sein oder einer Summe entsprechen, die Du im Vorfeld innerhalb der möglichen Grenzen vereinbart hast. Dies nennt man dann Wahlzuteilung. Ab diesem Betrag hast Du Anspruch auf Dein gesamtes Bauspardarlehen. Die Bausparkasse ermittelt den Zeitpunkt, wann die Auszahlung des Bausparvertrags sinnvoll ist. Hierfür ist die Bewertungszahl maßgeblich.
Diese Zahl ermittelt die Bausparkasse anhand von drei Faktoren:
- 1. Deine für die Einzahlung erhaltenen Zinsen
- 2. Deine Bausparsumme
- 3. Deinem Bewertungszahlfaktor: Diesen legt die Bausparkasse fest.
3. Darlehensphase:
In der Darlehensphase lässt Du Dir Deine gesamte Bausparsumme auszahlen inklusive des Guthabens und des Darlehens.
Nach der dritten Phase geht es um die Rückzahlung. Hier musst Du das Darlehen mit Zinsen zurückzahlen.
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Ist die Darlehensphase verpflichtend?
Sollten Du Dir das Guthaben auszahlen lassen, musst Du nicht automatisch ein Baudarlehen aufnehmen. Stattdessen gibt es die Möglichkeit, die angesparte Summe für etwas ganz anderes zu verwenden.
Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn Deine Eltern früh für Dich einen Bausparer abgeschlossen haben. Du erhältst die Auszahlung dann bereits vor Deinem 30. Geburtstag. Doch zu diesem Zeitpunkt möchtest Du das Guthaben nicht für eine Immobilie verwenden, sondern lieber in ein neues Auto stecken? Diese Option steht Dir ohne Probleme offen.
Wenn Du allerdings eine Förderung wie die Wohnungsbauprämie in Anspruch genommen hast, ist eine nicht wohnwirtschaftliche Verwendung für Dich förderschädlich. Prämienzahlungen dürfen ausschließlich für wohnwirtschaftliche Zwecke ausgegeben werden. Wenn Du diese gesetzlich festgelegte Regelung missachtest, musst Du damit rechnen, dass sämtliche Prämienzahlungen einbehalten werden bzw. zurückzuerstatten sind.
Welche Vorteile bringt ein Bausparvertrag?
Der Vorteil ist, dass Du Dir mit jedem gesparten Euro einen weiteren Euro an günstigem Darlehen sicherst. Durch einen Bausparvertrag schaffst Du Dir also Eigenkapital und sicherst Dir gleichzeitig niedrige Darlehenszinsen.
1. Mit Bausparen bist Du gegen steigende Zinsen abgesichert
Schließt Du einen Bausparvertrag ab, sicherst Du Dir auf lange Sicht das zum Vertragsschluss gültige Zinsniveau. Wie sich Zinsen für Kredite in der Zukunft entwickeln, kannst Du nicht wissen. Das Darlehen mit einem Bausparvertrag ist sinnvoll, da Du bereits bei Vertragsabschluss die Zinsen Deines Darlehens kennst. Daher eignet sich das Bausparen für Menschen, die in eine Immobilie investieren wollen. Ein Bausparvertrag kommt auch für Personen in Frage, die bereits ein Haus besitzen, aber eine größere Geldsumme für Umbau- oder Renovierungsmaßnahmen einplanen.
2. Staatliche Förderung bei Bausparverträgen
Zahlst Du in einen Bausparvertrag ein, profitierst Du zudem von staatlichen Prämien. Da das eigene Haus eine Form der Altersvorsorge darstellt, unterstützt der Staat Bausparverträge zur sinnvollen Immobilienfinanzierung. Für Dich als Bausparer:in stehen drei unterschiedliche Geld-Töpfe zur Verfügung:
- Wohn-Riester-Förderung: Hier nutzt Du Zulagen und Steuervorteile. Die Zulagen gehen während der Ansparphase in den Bausparvertrag ein oder Du nutzt diese später zur Darlehenstilgung.
- Arbeitnehmersparzulage: Mit diesem Programm bekräftigt der Staat Vermögenswirksame Leistungen (VL) für Angestellte mit geringem Einkommen. Dafür ist eine jährliche Einkommensgrenze von 17.500 Euro für Singles und 35.800 Euro für Ehepaare festgelegt.
- Wohnungsbauprämie: Hiermit will der Staat den Wohnungsbau unterstützen. Diesen steuerfreien Zuschuss erhältst Du nur, wenn Du unverheiratet weniger als 35.000 Euro und als Ehepaar nicht mehr als 70.000 Euro im Jahr verdienst.
Von einer staatlichen Förderung beim Bausparen kannst Du sogar als Mieter:in profitieren. Das Bausparen ist nämlich auch eine Option für den altersgerechten Umbau Deiner Wohnung.
3. Schnelle Lösung für Modernisierung & Co.
Gerade wenn Du schnell in Deinem Haus oder Deiner Wohnung modernisieren willst oder technische Reparaturen umsetzen musst, ist der Bausparvertrag sinnvoll. Bei Instandhaltungsmaßnahmen von akuter Notwendigkeit willst oder musst Du zeitnah handeln. Auf eine Geldanleihe bis zu 50.000 Euro musst Du nicht lange warten. Diese erhältst Du bei der Bausparkasse häufig als Blankodarlehen und ohne Grundbuchabsicherung. Damit bist Du nicht mit weiteren Notar- oder Grundbuchkosten konfrontiert. Zudem geht die Bearbeitung zügig und unbürokratisch.
4. Bonuszins für den Bausparvertrag als Geldanlage
Das grundsätzliche Ziel des Bausparvertrags ist die Baufinanzierung am Ende. Dennoch gibt es manche Anbieter, die einen Bonuszins bewilligen, wenn Du das Darlehen nicht nutzt. Dies betrifft besonders junge Menschen, die nicht gezielt auf eine Immobilie hin sparen.
Bausparvertrag kündigen: Wann ist es sinnvoll?
Bei dem Bauspar-Darlehen handelt es sich um eine sehr langfristige Art des Sparens. Am Ende steht der Erwerb einer Immobilie, was wiederum eine langfristige Bindung impliziert. Manchmal ändern sich private oder finanzielle Umstände und Du fragst Dich, ob Du einen Bausparvertrag kündigen kannst.
Solange Du Dich an die Kündigungsfrist des Vertrages hältst, kannst Du diesen aufheben. Beendest Du diesen während der Ansparphase, erhältst Du Dein bereits eingezahltes Guthaben einschließlich der Zinsen wieder zurück. Bei Auflösung während der Darlehensphase müssen alle Beträge, die noch nicht beglichen sind, inklusive Zinsen zurückgezahlt werden.
Überleg Dir gut, ob es für Dich sinnvoll ist, den Bausparvertrag zu kündigen. Einerseits kannst Du das Kapital zwar anderweitig nutzen oder investieren. Andererseits solltest Du im Vorfeld genau prüfen, welche staatlichen Förderungen bzw. Ansprüche Du dabei möglicherweise verlierst.
Eine Wohnungsbauprämie kann nicht für andere Wunschprojekte wie eine Weltreise oder ein neues Auto genutzt werden. In vielen Fällen können Förderungen auf neue Verträge umgeschichtet werden.
Frühzeitiges Sparen sichert niedriges Zinsniveau
Mit Deiner für den Bausparvertrag angesparten Summe erhältst Du nach der vereinbarten Laufzeit einen Immobilien-Kredit mit niedrigen Zinsen sowie beim Abschluss eines Sparabkommens staatliche Förderungen.
Wenn Du vorrausschauend sparen und Dich für die Zukunft absichern willst, ist ein Bausparvertrag daher immer noch eine sinnvolle Alternative, selbst in Krisenzeiten.