Finanzielles Verantwortungsbewusstsein schulen

So lernen Kinder den richtigen Umgang mit Geld

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Umfragen zeigen, dass sich Kinder von ihrem Taschengeld am liebsten Süßigkeiten kaufen. Das hat sich wohl in den vergangenen Jahrzehnten nicht geändert. Doch Kinder können mit ihrem Geld noch nicht so umgehen wie Erwachsene. Egal wie viel Geld Du Deinem Nachwuchs gibst, er/sie würde wohl alles für Süßigkeiten oder Spielsachen ausgeben. Eltern stehen daher in der Pflicht, die finanziellen Geschicke des Nachwuchses zu schulen.

Damit Dein Kind im späteren Leben finanziell verantwortungsbewusst handelt, ist es sinnvoll, dass es bereits frühzeitig den Umgang mit Geld lernt. Das wichtigste Instrument dafür ist das Taschengeld. Wie viel und in welchem Rhythmus Du dieses ausbezahlen solltest, erfährst Du hier. Außerdem zeigen wir Dir, wie Du Deinen Nachwuchs das Sparen beibringen kannst.

Wieso ist es wichtig, dass Kinder den Umgang mit Geld lernen?

Als Erwachsene:r weißt Du, wie wichtig es ist, zu sparen. Damit Du auch in Zukunft finanziell abgesichert bist, legst Du regelmäßig einen Teil Deines Geldes auf die Seite. Kleinkindern fällt es hingegen schwer, den Sinn des Sparens zu verstehen. Es ist aber sehr wichtig für die weitere Entwicklung, dass Kinder bereits früh die Zusammenhänge zwischen Geldausgeben und Sparen durchschauen. Wenn Kinder schon in jungen Jahren den Umgang mit Geld lernen, fällt ihnen die finanzielle Planung später leichter. Auf der anderen Seite können Kinder im späteren Leben Probleme bekommen, wenn sie nicht rechtzeitig im Umgang mit Geld geschult werden. Ungesundes Konsumverhalten und Probleme in der Vermögensplanung können die Folgen sein.

Wie führt man Kinder an das Thema Geld heran?

Wie Du Deinem Kind finanzielle Zusammenhänge erklärst, ist natürlich stark vom Alter abhängig:

Kinder bis sieben Jahre

Für Kinder bis sieben Jahre ist eine spielerische Herangehensweise zu empfehlen. Nehme Deinen Nachwuchs zum Beispiel mit zum Einkaufen und erkläre, dass es Produkte gibt, die mehr Geld kosten als andere. So kannst Du erläutern, dass man für den gleichen Geldbetrag unterschiedliche Mengen von Produkten kaufen kann.

Schulkinder zwischen acht und zwölf Jahren

Mit dem Eintritt in die Schule erhalten viele Kinder zum ersten Mal ein Taschengeld. Dabei solltest Du Folgendes beachten:

  1. Mit dem Taschengeld sollte sich das Kind Dinge kaufen dürfen, die es sonst vielleicht nicht bekommt (z.B. Süßigkeiten, Spielzeug, Kinobesuch). Kleidung, Schulmaterial oder Pausenbrot sollte es hingegen nicht mit dem Taschengeld bezahlen müssen.
  2. Zahle das Taschengeld lieber wöchentlich als monatlich aus. Sonst besteht die Gefahr, dass Dein Kind alles auf einmal ausgibt.
  3. Vereinbare einen fixen Betrag, den Dein Nachwuchs erhält. Setze diesen nicht zu hoch an. Sonst kann sich Dein Kind alles leisten und lernt einen falschen Umgang mit Geld. Eine Tabelle mit Empfehlungen findest Du weiter unten.
  4. Ist das Taschengeld aufgebraucht, solltest Du keinen Zuschuss gewähren. So lernt Dein Kind, wie es sich das vorhandene Budget einteilt.
  5. Mache das Taschengeld nicht von schulischen Leistungen abhängig. Es sollte keine Belohnung sein und auch nicht als Bestrafung gekürzt werden.
Wichtig:

Das Taschengeld stellt nach wie vor das wichtigste Element dar, wenn Kinder den Umgang mit Geld lernen sollen. Entscheidend ist, dass Du im Blick behaltest, was Dein Kind davon kauft. Kritisiere aber nicht jede Ausgabe. Ansonsten wird das Kind wahrscheinlich trotzig reagieren.

Teenager:innen ab 12 Jahren

Je älter ein Kind wird, desto kostspieliger werden seine Wünsche. Spätestens ab einem Alter von zwölf Jahren sollten Teenager:innen erkennen, dass sie Geld ansparen müssen, um sich teure Anschaffungen leisten zu können. Du kannst Deinem Nachwuchs nun auch Geld für andere Dinge wie z. B. Kleidung zur Verfügung stellen. Das Budget muss sich der/die Jugendliche dann selbst einteilen. Wenn das Geld dann mal etwas knapper wird, muss an anderer Stelle gespart werden. Ein Haushaltsbuch kann helfen, die Ausgaben im Auge zu behalten und das Budget sinnvoll einzuteilen.

Allgemeine Tipps zu Geld und Erziehung

  1. Kinder sollten den Wert von Geld zu schätzen wissen. Erkläre ihnen z.B. beim Einkaufen, warum bestimmte Gegenstände im Laden mehr kosten als andere.
  2. Gehe mit gutem Beispiel voran. Du kannst nicht von Deinem Kind erwarten, dass es verantwortungsvoll mit Geld umgeht, wenn Du das selbst nicht tust.
  3. Zeige Deinem Kind wie man spart. Mache zum Beispiel gemeinsam Pausenbrot anstatt Deinem Nachwuchs Geld für den Bäcker zu geben und erkläre, wieso das sinnvoll ist.

So viel Taschengeld solltest Du Deinem Kind geben

Bei der Höhe des Taschengeldes gibt es viele verschiedene Ansichten. Wichtig ist jedoch:

  1. Das Taschengeld sollte sich mit zunehmendem Alter erhöhen. So lernen Kinder den Umgang mit Geld behutsam und können immer mehr Verantwortung übernehmen.
  2. Es sollte keine Zuschüsse zum Taschengeld (z.B. Belohnung für gutes Zeugnis) geben.
  3. Das Taschengeld sollte zunächst wöchentlich, später pro Monat ausbezahlt werden.

Expert:innen empfehlen folgende Beträge:

Alter des KindesEmpfohlenes Taschengeld
sechs bis sieben Jahre1,50 bis 2,50 Euro pro Woche
acht bis neun Jahre2,50 bis 3,50 Euro pro Woche
zehn bis elf Jahre3,50 bis 4,50 Euro pro Woche
zwölf bis 13 Jahre20 bis 25 Euro pro Monat
14 bis 15 Jahre25 bis 30 Euro pro Monat
16 bis 17 Jahre35 bis 45 Euro pro Monat
Ab 18 Jahre70 bis 100 Euro pro Monat

Das Geld bewahren Kinder zunächst am besten zuhause in einer Spardose auf. So vermeidest Du, dass das Ersparte verloren geht, und hast das Geld gleichzeitig immer im Blick. Wenn sich das Kind etwas kaufen möchte, kann es den benötigten Betrag entnehmen. Mit zunehmendem Alter solltest Du dann mehr Freiheiten gewähren und dem Kind einen eigenen Geldbeutel erlauben.

Wann ist ein Girokonto für Kinder sinnvoll?

Zwar kannst Du auch schon vorher ein Kinderkonto einrichten, Expert:innen halten es aber für sinnvoll, dass Eltern gemeinsam mit Kindern ab zwölf Jahren ein Girokonto eröffnen. Der/Die Teenager:in lernt dann mit der Zeit, wie er/sie mit diesem umgeht. Gleichzeitig kann er/sie sich mit Funktionen wie zum Beispiel dem Online Banking vertraut machen. Entscheidend ist, dass Du helfend zur Seite stehst und das Girokonto über bestimmte Funktionen und Konditionen verfügt, wie zum Beispiel:

  • Eltern können die Kontonutzung steuern (z.B. Festlegung von Maximalbeträgen für das Geldabheben)
  • Keine Kontoüberziehung möglich
  • Keine Kontoführungsgebühren

Mit dem Jugend-Girokonto der PSD Bank Nürnberg profitiert Dein Nachwuchs darüber hinaus von weiteren Vorteilen, darunter Zinsspecials, Taschengeldzahlungen oder einer kostenlosen Kreditkarte (ab 18 Jahren!).

Setze bei Sparmaßnahmen auf Sicherheit

Wenn Kinder den Umgang mit Geld lernen sollen, gehört dazu natürlich auch das Sparen bzw. Geldanlegen. Für Kinder und Jugendliche solltest Du sehr sichere Anlagemöglichkeiten wählen, zum Beispiel:

  • Tagesgeldkonto
  • Festgeldkonto
  • Sparbuch

Zwar fällt hier die Rendite verhältnismäßig gering aus, das gleiche gilt aber auch für das Risiko. Wenn Jugendliche ein regelmäßiges Einkommen haben, zum Beispiel im Rahmen einer Berufsausbildung, kannst Du hier regelmäßig Geld einbezahlen. Dieses dient als Reserve und kann für die Erfüllung größerer Wünsche genutzt werden. Gleichzeitig können Verwandte und Bekannte hier Geld einzahlen, beispielsweise zum Geburtstag oder zu Weihnachten.

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Eltern müssen mit gutem Beispiel vorangehen

In der Schule werden Kinder leider nur unzureichend auf ihre finanzielle Zukunft vorbereitet. Umso wichtiger ist es, dass sie bei ihren Eltern schon frühzeitig den richtigen Umgang mit Geld lernen. Das wichtigste Instrument dafür ist das Taschengeld. Kinder besitzen hier selbst die Verantwortung und können ihre eigenen Erfahrungen machen.