Bankbetrug
Wie kannst Du Dich schützen und im Notfall handeln?
Der Enkeltrick ist mit Sicherheit der bekannteste Trickbetrug. Über das Telefon, an der Haustür oder seit Neuestem auch über das Internet geben sich Kriminelle als Verwandte von meist älteren Personen aus. Indem sie ihnen einen Notfall vortäuschen, versuchen sie, an das Geld ihrer Opfer zu kommen. Spätestens mit dem zunehmenden Fortschritt der Digitalisierung sind aber sogar junge und mit dem Internet versierte Personen vor Betrugsmaschen nicht mehr sicher. Im Falle von Bankbetrug kann das beispielsweise über E-Mails, das Online-Banking und gefälschte Websites passieren.
In diesem Beitrag zeigen wir Dir, wie Du einen Betrug erkennen und Dich davor schützen kannst. Außerdem geben wir Dir Tipps mit auf den Weg, wie Du bei einem Betrugsfall handelst.
Betrug erkennen: Typische Phishing-Tricks
Bankbetrug gibt es in verschiedenen Formen. Bist Du jedoch über typische Fälle informiert, wird es Dir leichter fallen, Betrug im Internet von vornherein zu identifizieren. Auf diese Weise kannst Du Dich besser schützen, zum Beispiel vor Phishing-Attacken, und gibst Kriminellen keine Chance.
Gefälschte Bankenwebsites
Suchst Du die Website Deiner Hausbank über eine Suchmaschine wie Google oder Bing auf, kannst Du in den Suchergebnissen auf gefälschte Internetseiten stoßen. Dabei sind der Aufbau und das Aussehen nahezu identisch kopiert. Versuchst Du Dich dann in Deinem Girokonto einzuloggen, erhältst Du den Hinweis, dass dieses gesperrt sei und Du Dich bei der Kundenhotline melden musst.
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Im Falle eines Anrufs versucht der vorgebliche Kundenservice, Zugriff auf Deinen PC oder Laptop zu bekommen. Du wirst dazu aufgefordert, persönliche Daten wie eine Ausweiskopie bereitzustellen und Transaktionen freizugeben – all das sei für die Entsperrung des Kontos notwendig. Die Bankbetrüger:innen nutzen diese Daten, um beispielsweise neue Konten auf Deinen Namen anzulegen. Mithilfe dieser Masche funktioniert außerdem der Betrug mit Überweisungen von Deinem Konto, die Kriminelle mithilfe Deiner Daten autorisieren.
Banken-Betrugsfälle per E-Mail
Unzählige Male im Jahr erreichen sogenannte Phishing-Mails die Kundschaft diverser Banken. Darin fordern die Betrüger:innen ihre Opfer dazu auf, sich aufgrund von Sicherheitsupdates, veralteten Daten oder anderen technischen Problemen in ihrem Bankkonto einzuloggen. Darüber hinaus wird behauptet, dass sich fremde Personen Zugriff auf Dein Konto verschafft haben. Nicht selten wird bei einem Bankbetrug versucht, Dich von einem erfolgversprechenden Investment zu überzeugen. Auch hier ist das Ziel, Dich zu einer Überweisung zu bringen oder sensible Daten abzugreifen und damit selbst unbefugt Überweisungen zu tätigen.
Gemeinsam haben all diese Phishing-Mails, dass sie den imitierten Absendern zum Verwechseln ähnlich sind – die Absenderadresse scheint seriös und oft wirst Du sogar direkt mit Deinem Namen angesprochen. Hinzu kommt die Dringlichkeit: Für gewöhnlich wird Dir nahegelegt, schnell und unverzüglich zu handeln.
Unseriöse Gewinnspiele
Insbesondere auf sozialen Netzwerken finden sich immer wieder gefälschte Gewinnspiele. Angeboten werden beispielsweise attraktive Verlosungen oder Gratis-Produkte, wenn man sich mit seiner E-Mail-Adresse auf einer Plattform anmeldet. Um den Erfolg der Betrugsmasche zu maximieren, wirst Du dazu animiert, das Gewinnspiel im Freundeskreis zu teilen.
Wie kann man aber solche gefälschten von tatsächlichen Gewinnspielen unterscheiden? Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt in diesem Zusammenhang ausdrücklich vor zusammengesetzten Internetadressen wie etwa „adidas.de.jahrestag-adi.com“. Achte daher darauf, dass die Gewinnspiel-URL derjenigen des (vorgeblichen) Unternehmens entspricht.
Solche unseriösen Gewinnspiele finden nicht nur auf sozialen Netzwerken statt, sondern zum Beispiel auch telefonisch. Um den Gewinn zu erhalten, sollen die Betrugsopfer für gewöhnlich eine kostenpflichtige Telefonnummer anrufen oder andere Aktionen durchführen, die mit Gebühren verbunden sind.
Betrug im Online-Banking
Einer der typischen Online-Banking-Betrugsfälle ist die Mitteilung, dass eine vermeintliche Überweisung versehentlich auf Dein Konto eingegangen sei. Dir wird damit gedroht, dass Dein Konto gesperrt wird, sofern Du den angezeigten Betrag nicht zurücküberweist. Aus Angst vor einer Sperrung führen zahlreiche Opfer die Rücküberweisung durch.
Auch gefälschte Schecks sind nach wie vor in Umlauf und werden als Betrugsmasche genutzt. Diesen Trick erkennst Du daran, dass größtenteils eine höhere Summe als vereinbart auf dem Scheck eingetragen wird. Die Differenz soll von Dir meist an ein Konto im Ausland überwiesen werden. Auf solche Vereinbarungen solltest Du Dich nicht einlassen.
Gefälschte Online-Shops
Sogenannte Fakeshops bieten verschiedene Produkte zum Kauf an und machen dabei einen seriösen Eindruck. Die Absicht dahinter ist jedoch, so viele Überweisungen wie möglich zu erhalten und die Ware niemals zu liefern.
Oftmals kursieren in diesem Zuge auch betrügerische E-Mails vorgeblich von bekannten Online-Plattformen wie Amazon oder PayPal. Unter dem Vorwand, dass Dein Kundenkonto eingeschränkt wurde, wirst Du darum gebeten, Deine Log-in-Daten einzutragen.
So schützt Du Dich vor Betrug im Zahlungsverkehr
Bankbetrüger:innen werden immer raffinierter und es lauern Fallen an vielen Stellen im Netz und auch in der wirklichen Welt. Dennoch gibt es durchaus Möglichkeiten, sich vor einem Bankbetrug zu schützen.
- Rufe die Website Deiner Hausbank immer direkt auf. Setze Dir ein Lesezeichen im Browser. Vermeide es, die jeweiligen Websites über Suchmaschinen oder Verlinkungen aufzurufen. So minimierst Du das Risiko, auf gefälschte Websites zu gelangen.
- Bleibe misstrauisch. Nimm Abstand, wenn Du telefonisch, per E-Mail oder über Dein Online-Banking nach sensiblen Daten wie PIN, Passwörtern oder dem Ausweis gefragt wirst. Banken würden solche Daten nicht auf diesem Wege von Dir einholen. Über sicherheitsrelevante Aktionen wirst Du über die Online-Banking-App oder postalisch informiert. Zudem wird niemals eine PIN von Dir erfragt – die darfst nur Du kennen und im Rahmen der Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen. Kontaktiere im Zweifel Deine Hausbank und vergewissere Dich, ob es sich um einen Bankenbetrug handelt.
- Überprüfe den E-Mail-Absender. Viele Phishing-Mails sind so manipuliert, dass die E-Mail-Adresse und der Absender vertrauenswürdig wirken. Oft erkennst Du aber bereits an Rechtschreibfehlern im Namen und Betreff oder an bestimmten drohenden Handlungsanweisungen, dass es sich um Phishing handelt.
- Öffne keine Links und Anhänge von dubiosen Absendern. Hast Du den Verdacht, dass die Mail betrügerisch ist, solltest Du das in keinem Fall tun. Die Gefahr ist groß, dass dahinter gefährliche Viren stecken, die Du als Lai:in nur schwierig von Deinem Rechner entfernen kannst.
- Nutze eine Antivirus-Software und Firewall. Diese Programme sind dazu in der Lage, Schadsoftwares sowie Phishing-Websites zu blockieren. Halte Deine Software stets aktuell, um potenzielle Angriffe abzuwehren.
Was kannst Du im Falle von Konto-Phishing und Betrug unternehmen?
Wurdest Du Opfer eines Bankbetrugs, musst Du schnell aktiv werden. Rufe am besten gleich an und melde Deiner Bank den Betrug. Die meisten Kreditinstitute haben eine Notfall-Hotline, die täglich rund um die Uhr erreichbar ist. Vergiss darüber hinaus nicht, die Zugangsdaten Deines Online-Bankings unverzüglich zu ändern.
Im Anschluss solltest Du unbedingt Anzeige bei der Polizei erstatten und diese Kontodaten sowie die Phishing-Mail der Bankbetrüger:innen weiterleiten. Nach § 263a Strafgesetzbuch handelt es sich um einen Computerbetrug. Außerdem solltest Du den Fall auch der Empfängerbank melden, damit sie über den Betrugsfall informiert ist und dem für die Zukunft einen Riegel vorschieben kann.
Haben Bankbetrüger:innen sich auf illegalem Weg Zugang zu Deinem Online-Banking verschafft und Dein Konto leergeräumt, haftet die Bank. Betrugsopfer haben hier Anspruch auf Erstattung, sofern Du nachweisen kannst, dass Du die Überweisung nicht selbst freigegeben hast. Andernfalls kann sich die Bank auf grobe Fahrlässigkeit berufen.
Wie erhältst Du das Geld von Bankbetrüger:innen zurück?
In der Regel ist es sehr schwierig, Überweisungen wieder zurückzuholen. Nur mit Glück können Banken Überweisungen nachträglich stoppen. Ähnlich verhält es sich mit Instant Payments, also Echtzeitüberweisungen. Aufgrund der schnellen Transaktion haben Banken weniger Zeit, Betrugsfälle zu erkennen und anschließend keine Chance, den Betrag zurückzuführen.
Im Falle einer Kreditkartenzahlung ist es hingegen möglich, Zahlungen mit dem Chargeback-Verfahren zu reklamieren. Auch eine SEPA-Lastschrift kann meist mit einem Klick zurückgebucht werden.