Leitzins
Was ist der Leitzins?
Der Leitzins ist das wichtigste geldpolitische Instrument einer Zentralbank. Er gilt fĂŒr GeschĂ€fte, die zwischen der Zentralbank und den angeschlossenen GeschĂ€ftsbanken getĂ€tigt werden. Dadurch steuert er direkt den Preis fĂŒr die Geldaufnahme. DarĂŒber hinaus wirkt sich die Höhe der Leitzinsen unmittelbar auf den Handel der GeschĂ€ftsbanken untereinander aus.
Info:
Werden Leitzinsen angehoben, spricht man von einer restriktiven Geldpolitik. Denn das Geld verteuert sich und es kommt tendenziell in geringerer Menge in Umlauf. So werden beispielsweise Kredite teurer und es wird eine Inflation wird abgemildert. Sinkt das Zinsniveau, trifft das Gegenteil zu. Entsprechend ist von einer expansiven Geldpolitik die Rede. Die Kreditaufnahme wird dann gĂŒnstiger und das Wirtschaftswachstum soll angekurbelt werden.
Leitzinsen der EuropÀischen Zentralbank
In der Eurozone stellen drei ZinssÀtze gemeinsam die Leitzinsen dar:
1. der Hauptrefinanzierungssatz
2. der Einlagesatz
3. der Spitzenrefinanzierungssatz
Bei HauptrefinanzierungsgeschĂ€ften erhalten die GeschĂ€ftsbanken Geld gegen notenbankfĂ€hige Wertpapiere. Etwa drei Viertel der Geldmenge wird ĂŒber diese GeschĂ€fte bereitgestellt.
Der Einlagensatz beschreibt den Zinssatz, den GeschÀftsbanken erhalten, wenn sie bei der EuropÀischen Zentralbank kurzfristig nicht benötigtes Geld anlegen. Seit der Finanzkrise 2008 hat sich die Niedrigzinspolitik der EZB etabliert.
Der Spitzenrefinanzierungssatz gilt fĂŒr GeschĂ€ftsbanken, die sich ĂŒber Nacht bei der EZB Geld beschaffen.
Leitzinsen in anderen LĂ€ndern
Der Leitzins in den USA ist als Federal Funds Rate bekannt. Im Gegensatz zu den Leitzinsen der EZB handelt es sich hier nicht um einen festen Zinssatz, sondern um eine Zinsspanne. Sie umfasst ĂŒblicherweise einen Viertelprozentpunkt. Die Chinesische Volksbank und die Bank of Japan bezeichnen ihren Leitzins als Diskontsatz und die Schweizerische Nationalbank als SNB policy rate.