Work and Travel Schritt für Schritt selbst organisieren

Abenteuerlust und Fernweh? Plane Deine Work and Travel Reise

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Lesedauer: 11 Minuten

Mehrere Monate im Ausland leben und arbeiten – diese Erfahrung wirst Du so schnell nicht vergessen. Aber sie sollte auch gut geplant sein. Die wichtigsten To-dos für Dein Work and Travel sind: Visum und Flug organisieren sowie Startkapital ansparen. Einen Job zu finden, ist leichter, wenn Du vorab potenzielle Arbeitgeber recherchieren und Deinen Lebenslauf in der landesüblichen Form mitnimmst. Beantrage eine Steuernummer und eröffne ein nationales Konto. Zudem solltest Du Dich für den Ernstfall absichern: Schließe eine Auslandskranken-, Haftpflicht- und eventuell eine Unfallversicherung ab.

Für manche ist es das Abenteuer ihres Lebens: Eine Work and Travel Reise durch ein fremdes Land. Dort lernst Du neue Kulturen kennen und nimmst Dir eine Auszeit vom Alltag – voller Erfahrungen und interessanter Eindrücke. Also ab in den Flieger und der Rest fügt sich? Ein wenig Vorausplanung ist vielleicht nicht schlecht. Das gilt vor allem dann, wenn Du Deine Work and Travel Reise selbst organisierst. Arbeit will gesucht und Versicherungen wollen vorab abgeschlossen werden. Wir zeigen Dir, was Du in dieser Hinsicht beachten solltest.

 

Wie funktioniert Work and Travel?

Vor oder nach dem Studium entscheiden sich viele Menschen dafür, ein Jahr im Ausland zu verbringen. Sie sind erfahrungshungrig und wollen die Welt kennen lernen. Ein Auslandsaufenthalt hat viele Vorteile:

  • Persönlichkeit stärken
  • Eigene Grenzen erkunden
  • Lernen, Herausforderungen selbstständig zu meistern
  • Freund:innen auf der ganzen Welt finden
  • Spannende Erfahrungen machen
  • Neue Kulturen, exotische Tiere und Landschaften kennenlernen
  • Sprachkenntnisse verbessern
  • Lebenslauf aufpolieren

Aber gerade wenn man jung ist, ist das Geld oft knapp. Und genau hier setzt Work and Travel an: Du finanzierst einen Großteil Deiner Reise mit Jobs im Ausland. In Deiner freien Zeit machst Du Sightseeing, triffst andere Backpacker:innen, lernst die Leute vor Ort kennen oder probierst neue Sportarten aus. Wenn Du Dein Work and Travel selbst organisierst, hast Du zudem maximale Freiheit. Was Du tust und wohin Du als nächstes reist, bleibt ganz Dir überlassen. Spannend, nicht wahr?

Eine Frau liegt in einem Van

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Wie planst Du Deinen Aufenthalt?

Entweder wendest Du Dich an eine Organisation, die darauf spezialisiert ist. Oder Du übernimmst die Planung Deines Work and Travel Abenteuers selbst. So kompliziert, wie sich das vielleicht anhört, ist es gar nicht. Gute Vorbereitung ist alles. Dann wird die Reise zu einer der prägendsten Erfahrungen Deines Lebens!

1. Ziel festlegen

Das ist der erste Schritt, wenn Du Dein Work and Travel-Erlebnis selbst organisierst. Suche Dir ein Land aus, das Dich begeistert. Wolltest Du schon immer den Ayers Rock in Australien sehen? Die pure Schönheit der kanadischen Wildnis entdecken? Deine Sprachkenntnisse in Chile perfektionieren? Dann ist Work and Travel Deine Chance. Besonders geeignet sind Staaten der Europäischen Union und beliebte Work and Travel Länder wie:

  • Australien
  • Kanada
  • Neuseeland
  • Australien2_bearbeitet © iStock.com/pixdeluxe

    Kängurus in der Natur Australiens

  • Work and Travel Schritt für Schritt selbst organisieren © iStock.com/wallix

    Sydney Hafen in Australien

  • Schafe auf einer Weide in Neuseeland benik.at/stock.adobe.com

    Beeindruckende Natur am See Nawea in Neuseeland

  • Work and Travel Schritt für Schritt selbst organisieren © istock.com/travellinglight

    Straßenbahn fährt durch die Innenstadt von Christchurch in Neuseeland

  • Skyline von Toronto in Kanada © iStock.com/stockstudioX

    Work and Travel Schritt für Schritt selbst organisieren

  • Standup Paddeling in Kanada iStock.com/stockstudioX

    Standup Paddeling auf einem See in Kanada

Kängurus in der Natur Australiens Sydney Hafen in Australien Beeindruckende Natur am See Nawea in Neuseeland Straßenbahn fährt durch die Innenstadt von Christchurch in Neuseeland Work and Travel Schritt für Schritt selbst organisieren Standup Paddeling auf einem See in Kanada

Denn in der EU darfst Du uneingeschränkt bezahlte Stellen annehmen oder für Kost und Logis arbeiten. In Nicht-EU-Ländern gilt das nicht immer und hängt von den jeweiligen Visabestimmungen ab. Diese solltest Du prüfen, bevor Du Dich an die weitere Planung Deines Auslandsaufenthalts machen. In den eben aufgezählten Staaten gibt es ein sogenanntes Working Holiday Visum. Damit kannst Du bis zu einem Jahr das Land erkunden und dort arbeiten.

Wichtig:

Für dieses Visum gelten bestimmte Voraussetzungen, die sich in den jeweiligen Ländern unterscheiden. Es gibt zum Beispiel eine Altershöchstgrenze. In Singapur darfst Du maximal 25 Jahre alt sein, in Kanada dagegen 35. In den meisten Ländern gilt, dass Du nicht an Tuberkulose erkrankt sein darfst und eine Auslandskrankenversicherung haben musst.

2. Arbeit vor Ort finden

Wenn Du im Ausland lebst und arbeitest, ist das nicht ganz billig. Folgende fixe Kosten kommen beim Work and Travel auf Dich zu:

  • Hin- und Rückflug
  • Visum
  • Versicherungen
  • Evtl. Camper oder Van
  • Ausstattung wie Rucksack, Reiseapotheke etc.

Ein gewisses Startkapital von etwa 2.500 bis 5.000 Euro ist daher von Vorteil. Am Ziel angekommen, wollen Unterkunft, Lebensmittel, Aktivitäten, Kleidung und Co. natürlich ebenfalls bezahlt werden. Zudem musst Du bei einigen Ländern ausreichende finanzielle Mittel nachweisen können, damit dir ein Working Holiday Visum ausgestellt wird. So soll gewährleistet werden, dass Du Dich bis zu Deinem ersten Job selbst versorgen kannst.

Eine Frau mit Koffer in einer Ferienwohnung

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Die laufenden Kosten deckst Du mit Deinem Job vor Ort. Auf entsprechenden Online-Portalen kannst Du Dich bereits zu Hause nach Möglichkeiten umsehen. Nimm außerdem Deinen Lebenslauf in der Landessprache und dem typischen formalen Aufbau mit. Hier gibt es im Ausland oft Unterschiede zu Deutschland. Recherchiere vorab potenzielle Arbeitgeber und den idealen Bewerbungszeitpunkt. Eine Arbeitsstelle suchst Du Dir dann, wenn Du angekommen bist. Kellnern in New York, Skifahren lehren in Kanada oder Kinder betreuen in Brasilien – das hört sich doch viel weniger nach Arbeit als nach spannenden Erlebnissen an! Und natürlich gehört das Arbeiten einfach dazu, wenn Du Deine Work and Travel Reise selbst organisierst. Schließlich lernst Du das Land dadurch besser kennen als normale Tourist:innen.

Im Vorfeld solltest Du im Zielland außerdem eine Steuernummer beantragen und ein Bankkonto eröffnen. Denn mit einer Kreditkarte kannst Du zwar bezahlen. Für einen Job benötigst Du meist aber ein Konto bei einer nationalen Bank.

Tipp:

Informiere Dich vorab, welche Dokumente Du vorlegen musst. Das können zum Beispiel Arbeitserlaubnis, Visum oder Adresse sein. Manchmal musst Du einen bestimmten Mindestbetrag einzahlen, wenn Du ein Konto eröffnest. Die Anforderungen unterscheiden sich in jedem Land.

Bei der Kontoeröffnung gilt wie auch in Deutschland: Konditionen vergleichen. Informiere Dich über eventuelle Gebühren für Debit- und Kreditkarten oder beim Abheben am Automaten. Es gibt Kreditinstitute, bei denen Du bereits online von zu Hause aus ein Konto eröffnen kannst.

3. Versicherungen fürs Work and Travel abschließen

Wer eine Work and Travel Reise macht, auf den warten so einige Abenteuer. Neue Kulturen, Jobs und interessante Menschen. Vielleicht auch neue sportliche Herausforderungen. Australien bietet sich beispielsweise an, um surfen zu lernen. In Kanada dagegen eine Wanderung durch die Nationalparks. Sichere Dich bei aller Abenteuerlust trotzdem gegen Risiken ab, wenn Du Deine Work and Travel Erlebnis organisierst. Welche Versicherungen sind wichtig?

1. Auslandskrankenversicherung für Langzeitreisende:
In einigen beliebten Work and Travel Ländern wie Neuseeland und Australien bekommst Du nur ein Visum, wenn Du eine gültige Krankenversicherung besitzt. Deine deutsche gesetzliche Krankenversicherung gilt allerdings nur im EU-Ausland und dort für maximal sechs Wochen. Zudem übernimmt sie nicht automatisch alle anfallenden Behandlungskosten. Denn spätestens beim Krankenrücktransport muss der/die Patient:in häufig in die eigene Tasche greifen. Eine Auslandskrankenversicherung lohnt sich also in jedem Fall. sowohl im EU-Ausland als auch in Nicht-EU-Ländern.

Aber Achtung: Normale Policen sichern Dich nur zwischen 42 und 60 Tagen am Stück ab. Für Work and Travel eignen sie sich daher nur bedingt. Denn häufig wird jeder weitere Tag im Ausland einzeln abgerechnet. Das kann schnell teuer werden. Deshalb gibt es spezielle Auslandskrankenversicherungen für Langzeitreisende. Die Police sollte außerdem einschließen, dass Du im Ausland arbeitest. Wähle am besten ein Angebot, das keine Behandlungsobergrenze hat. Mit einer Selbstbeteiligung wird der Versicherungsbeitrag zwar günstiger, Du zahlst aber einen festgelegten Betrag der Kosten für Arztbesuche und Co. selbst. Einige Policen klammern zudem Nordamerika und Kanada aus, da medizinische Behandlungen dort vergleichsweise teuer sind. Ist eines davon Dein bevorzugtes Ziel? Oder besteht die Chance, dass es Dich während Deiner Reise dorthin verschlägt? Dann entscheide Dich für einen Anbieter, der diese Länder nicht ausschließt. Versicherer unterscheiden außerdem zwischen medizinisch notwendigen und medizinisch sinnvollen Leistungen. Wählst Du Letztere, ist ein kostenintensiver Krankenrücktransport meist nicht abgedeckt.

2. Haftpflichtversicherung:
Eine Haftpflichtversicherung ist in Deutschland zwar nicht verpflichtend, gehört aber zum Standard. Sie ist auch empfehlenswert, wenn Du mehrere Monate im Ausland verbringst. Denn sie sichert gegen Schäden ab, die Du bei Dritten verursachst. Viele Anbieter punkten durch Versicherungsschutz auf der ganzen Welt. Kläre, wie lange dieser gültig ist und wähle einen Tarif, der Schäden während der Arbeitszeit einschließt. Achte außerdem darauf, dass die Deckungssumme hoch genug ist. Ratsam sind mindestens 15 Millionen Euro. Das hört sich auf Anhieb viel an, ist aber schnell erreicht. Günstiger werden Policen in der Regel, wenn Du eine Selbstbeteiligung von einigen hundert Euro festlegen. In diesen Kostenrahmen fallen viele Schäden, sodass Du einen Großteil selbst bezahlen musst. Wäge also ab, was sich für Dich lohnt.

Tipp:

Studierende und Auszubildende sind oft über ihre Eltern haftpflichtversichert. Prüfe, bis zu welchem Alter das gilt und, ob die gesamte Dauer des Auslandsaufenthalts in den Konditionen eingeschlossen ist. Wenn nicht, kümmere Dich um eine geeignete Police.

3. Unfallversicherung:
Die bereits erwähnten Policen sind sehr zu empfehlen. Es liegt in Deinem Ermessen, ob Du zusätzlich eine Unfallversicherung abschließt. Sie deckt Unfälle und deren Folgekosten ab. Im Gegensatz zur Auslandskrankenversicherung schließt das auch Langzeitfolgen ein. Hast Du bereits eine Versicherung in Deutschland? Oft gilt diese weltweit. Ist das nicht der Fall, lies Verträge aufmerksam durch und vergleichen sie. Denn viele Angebote schließen Extremsportarten aus oder gelten nicht bei Linksverkehr.

Tipp:

Hol Dir vor dem Work and Travel Urlaub ausführliche Informationen ein. Welche Versicherungen sind Pflicht für ein Visum? Welche Konditionen gelten im Ausland? In der Regel erhältst Du dann eine schriftliche Bestätigung, die Du mit auf Dein Work and Travel Abenteuer nehmen solltest. Generell gilt: Je früher Du Dich um geeignete Policen kümmerst, desto besser. Dann kannst Du Angebote vergleichen und den besten Preis mit geeigneten Konditionen finden.

Das waren nur die wichtigsten Versicherungen. Wenn Du Deine Work and Travel Reise organisierst, kannst Du über weitere nachdenken:

  • Reisegepäckversicherung
  • Reiserücktrittsversicherung
  • Elektronikversicherung

Und nun? Das Land ist ausgewählt, das Startkapital beisammen, die Versicherungen abgeschlossen und der Koffer gepackt – jetzt kann es losgehen. Wir wünschen viel Spaß bei Deiner Work and Travel Reise!