Sparen für Kinder

Diese Anlagevarianten sind für Ihren Nachwuchs sinnvoll

Das Sparen für ihre Kinder ist vielen Eltern und auch anderen Familienangehörigen wichtig. Mit einem frühzeitig begonnenen Sparprogramm schaffen sie für ihren Nachwuchs eine eine gute finanzielle Grundlage für die Erfüllung größerer Wünsche und den Start ins Erwachsenenleben.

Das Statistische Bundesamt hat ausgerechnet, dass Eltern für die Lebenshaltungskosten eines Kindes bis zum 18. Geburtstag durchschnittlich 130.000 Euro zahlen. Auch für die Zeit danach hilft ein finanzielles Polster, um die erste eigene Wohnung, das erste Auto oder eine Ausbildung zu finanzieren. Daher ist das Sparen für Kinder oft ein langfristiges Projekt.

Realisieren lässt sich die Geldanlage für Kinder in vielen unterschiedlichen Varianten. Dazu gehören Tagesgeld und Festgeld, größere Einmalzahlungen oder ein monatlicher Sparplan, ein klassisches Sparbuch für Kinder sowie Investitionen in Wertpapiere. Natürlich können Eltern und andere Angehörige, die für Kinder sparen wollen, auch verschiedene Anlageformen miteinander kombinieren. Wir zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten es dafür gibt, welche Geldanlage für Kinder besonders attraktiv ist und was Sie bei Ihrem Sparprogramm für den Nachwuchs aus rechtlicher und steuerlicher Sicht beachten müssen.

Sparen für Kinder – wann ist welche Geldanlage sinnvoll?

Sparen können Sie für Ihre Kinder mit unterschiedlichen Zielen und Sparvarianten. Auch das Taschengeld, das Sie Ihren Kindern zahlen, kann zum Teil in ein Sparprogramm fließen. Hinzu kommen kleine oder auch größere Geldgeschenke. Doch es gibt auch Wege zum regelmäßigen Sparen. Die Form der Geldanlage sollte sich nach dem jeweiligen Sparziel richten.

Juniorkonto oder Tagesgeld

Das gesparte Taschengeld Ihres Kindes ist auf einem Kinder- oder Juniorkonto gut aufgehoben, welches von vielen Banken und Sparkassen angeboten wird. Typischerweise können Sie ein solches Sparkonto für Kinder schon ab deren Geburt direkt auf den Namen des Kindes eröffnen. Damit kann Ihr Kind eigenständig sparen, um sich besondere Wünsche zu erfüllen. Es erlernt den Umgang mit Geld und sammelt erste Erfahrungen damit, wie Banken und Konten funktionieren.

Generell sollten Sie Sparbeträge für eher kurzfristige Konsumwünsche so anlegen, dass sie für Ihr Kind jederzeit verfügbar sind, sobald die Summe für die geplante Anschaffung ausreicht. Als Alternative zu einem Kinderkonto kommt hierfür auch ein Tagesgeldkonto infrage. In beiden Fällen wird das gesparte Geld derzeit allerdings nur minimal verzinst. Das Gleiche gilt für ein Sparbuch für Kinder, das in vielen Familien noch vor wenigen Jahren die beliebteste Form der Geldanlage für den Nachwuchs war – mit nennenswerten Zinsen ist auf einem Sparbuch jedoch schon längst nicht mehr zu rechnen. Im Gegenteil – das Sparvermögen wird langfristig durch die Inflationsentwicklung aufgezehrt.

Festgeld und Banksparpläne – maximale Sicherheit für das Sparvermögen Ihres Kindes

Festgeldkonten bieten im Vergleich zum Tagesgeld auch im aktuellen Niedrigzinsumfeld teilweise deutlich attraktivere Zinsen. Deshalb können Sie darauf größere Beträge, die sich auf einem Kinder- oder Tagesgeldkonto angesammelt haben, umschichten. So erzielen Sie eine bessere Rendite.

Wichtig:

Allerdings müssen Eltern, die für ihre Kinder sparen wollen, beachten, dass Festgeldanlagen erst zum vertraglich vereinbarten Zeitpunkt wieder frei verfügbar sind. Zudem ist diese Geldanlage für Kinder nur mit möglichst langen Laufzeiten attraktiv ist. Jedoch sollte das Geld auch nicht zu lange gebunden werden. So können Sie bei möglichen Zinserhöhungen zeitnah zu attraktiveren Anlagemodellen wechseln. Experten raten, höhere Festgeldbeträge jeweils für zwei Jahre auf unterschiedlichen Konten mit jährlich abwechselndem Laufzeitende anzulegen.

Festgeld ist eine sehr sichere Anlagevariante, da es durch die Einlagensicherung der Banken geschützt ist. Es ist als Einmalzahlung oder in Form eines regelmäßig bedienten Sparplans möglich. Alternativ können Sie sich auch für einen klassischen Banksparplan mit unbestimmter Laufzeit entscheiden. Achten Sie beim Abschluss des Vertrags für einen Sparplan darauf, dass die Möglichkeit von Ratenanpassungen und ein flexibles Kündigungsrecht gegeben sind.

Vermögensaufbau mit Aktien und ETF

Wenn das Sparprogramm eine hohe Rendite bringen soll, kommen Sie um eine Investition in Wertpapiere nicht herum. Wenn Sie für Ihr Kind Aktien erwerben möchten, können Sie dafür ein kostenlosen Junior-Depot eröffnen. Entsprechende Angebote haben verschiedene Banken im Programm. Bei einigen Anbietern bleibt die Depot- und Kontenführung allerdings nur mit einem aktiven Sparplan kostenlos.

Info:

Eine sehr attraktive Rendite für das Anlagevermögen Ihres Kindes erzielen Sie auch mit sogenannten ETFs (Exchange Traded Funds). Dabei handelt es sich um Indexfonds, die globale Aktienindizes abbilden. Sie werden nicht aktiv verwaltet. Deshalb sind die Kosten für die Geldanlage im Vergleich zu klassischen Aktienfonds gering.

Fondssparpläne auf der Grundlage des MSCI World oder MSCI Europe erwirtschafteten in der Vergangenheit eine durchschnittliche Rendite von sechs bis acht Prozent. Auch die Renditen vieler anderer Indexfonds sind ausgesprochen attraktiv. Da in die Wertpapiere verschiedener Unternehmen investiert wird, ermöglichen Fondssparpläne außerdem eine breite Risikostreuung.

Auch bei Fondssparprogrammen sind möglichst lange Laufzeiten empfehlenswert, um maximale Erträge zu erzielen. In der Regel kann auf das Anlagevermögen jedoch zu jedem Zeitpunkt zugegriffen werden. Angeboten werden ETF-Fondssparpläne unter anderem von Filial- und Direktbanken mit monatlichen Sparraten ab 25 Euro. Wenn Sie einen solchen Plan ab der Geburt Ihres Kindes bis zum 18. Lebensjahr mit monatlich 50 Euro bedienen, bauen Sie damit bei einer angenommenen Durchschnittsrendite von sieben Prozent ein Vermögen in Höhe von 21.165 Euro auf.

Verschiedene Anlageformen kombinieren

Sie wünschen sich gleichzeitig Sicherheit und attraktive Renditen? Dann können Sie verschiedene Anlageformen – konkret: Festgeldanlagen und Wertpapierinvestitionen – miteinander kombinieren. Durch die Festgeldanlage schaffen Sie eine stabile Grundlage für das Sparprogramm. Ein Fondssparprogramm dient dazu, möglichst hohe Renditen zu erzielen. Über die Sicherheit des Anlagevermögens Ihres Kindes entscheiden Sie durch die Wahl einer entsprechenden Anlagestrategie:

Hohe Sicherheit, geringes Risiko25 Prozent der Sparbeträge für Ihr Kind fließen in einen Fondssparplan. 75 Prozent werden auf einem Festgeldkonto angelegt.
Ausgewogenes Verhältnis zwischen Sicherheit und RisikoDie beiden genannten Anlageformen werden zu jeweils 50 Prozent bedient.
Hohe Renditen, höheres Risiko75 Prozent der Sparbeträge fließen in Aktien/einen Fondssparplan. Die restlichen 25 Prozent auf ein Festgeldkonto.

Wie unterschiedlich die Vermögensentwicklung in den drei Szenarien verlaufen kann, ist anhand einer Beispielrechnung zu sehen. Folgende Parameter werden eingesetzt:

  • Eine Einmalzahlung in Höhe von 10.000 Euro
  • Ein Anlagezeitraum von 18 Jahren
  • Eine Verzinsung von 0,15  Prozent für jeweils zweijährige Festgeldanlagen. Aus Gründen der Einfachheit wird angenommen, dass sie über die Dauer von 18 Jahren gleichbleibt. Für die Fondsrendite werden 6,7 Prozent pro Jahr angenommen.

Daraus ergeben sich folgende Möglichkeiten:

  • Bei einer sicherheitsorientierten Strategie verfügt Ihr Kind mit 18 Jahren über ein Vermögen von 15.739 Euro.
  • Im Falle einer ausgewogenen Strategie kann es sich über 21.204 Euro freuen.
  • Bei einer renditeorientierte Strategie ist das Sparvermögen auf insgesamt 26.669 Euro angewachsen.

So lernen Kinder den richtigen Umgang mit Geld

 

Für Ihren Nachwuchs

Sie möchten ein finanzielles Polster für Ihr Kind aufbauen? Hier geht’s zu Ihren Möglichkeiten!

>> Geld sinnvoll anlegen

Auf welchen Namen wird das Geld am besten angelegt?

Das Geld können Sie auf Ihren eigenen Namen oder direkt auf den Namen Ihres Kindes anlegen. Optimal ist die zweite Variante – das Geld gehört in diesem Fall zu 100 Prozent Ihrem Kind. Eltern, Großeltern und andere Verwandte haben zwar das Recht, das von Ihnen für ein Kind angelegte Konto zu verwalten und Einzahlungen vorzunehmen. Sie haben jedoch keinen Zugriff auf das Sparvermögen. Sie möchten zum Zeitpunkt der Volljährigkeit Ihres Kindes und damit der Auszahlung des Betrags Einfluss auf dessen Verwendung nehmen? Dann können Sie kurz vor dem 18. Geburtstag Ihres Kindes mit der Bank einen Auszahlplan vereinbaren. Die Höhe der Raten und das Intervall für die Ratenzahlung legen Sie damit flexibel fest. Der nicht ausgezahlte Betrag wird weiter angelegt.

Steuerliche Vorteile

Mit der Anlage auf den Namen des Kindes sind gegebenenfalls auch steuerliche Vorteile verbunden. Ebenso wie Sie selbst genießt auch Ihr Kind diverse Steuerfreibeträge. Der Steuergrundfreibetrag liegt derzeit bei 9.744 Euro, hinzu kommen eine Sonderausgabenpauschale in Höhe von 36 Euro und der Sparerpauschbetrag in Höhe von 801 Euro. Sofern keine weiteren Einkünfte vorliegen, was bei Kindern der Normalfall ist, müssen Erträge aus dem Sparvermögen bis zur Grenze von 10.581 Euro folglich nicht versteuert werden.

Die Berücksichtigung dieser Freigrenze können Sie dauerhaft sicherstellen durch eine NV-Bescheinigung des Finanzamts. Ein jährlicher Freistellungsauftrag für Konto oder Depot ist dann nicht erforderlich. Wenn Sie das Geld auf Ihren Namen anlegen, belasten Sie damit Ihren eigenen Steuerfreibetrag. Falls Sie das Ersparte später an Ihr Kind überschreiben möchten, fällt für jeweils in einem Zehnjahreszeitraum angesparte Beträge von mehr als 200.000 Euro Schenkungssteuer an.

Info:

Eine Anlage auf Ihren Namen ist bei größeren Sparvermögen sinnvoll. Wenn die Einkünfte Ihres Kindes aus Kapitalanlagen die Grenze von 5.220 Euro jährlich überschreiten, kann es nicht mehr kostenfrei in der Familienversicherung der gesetzlichen Krankenkassen versichert werden. Bei einem Vermögen von mehr als 7.500 Euro erlischt zudem der BAföG-Anspruch Ihres Kindes.

Welche Anlageprodukte sind nicht empfehlenswert?

Nicht empfehlenswert für den Vermögensaufbaus Ihres Kindes sind Schutzbriefe und andere Finanzprodukte, die ein Sparprogramm mit einer Versicherungsleistung koppeln. Die Stiftung Finanztest bewertet sie als unflexibel, zu teuer und kaum renditeträchtig. Bausparverträge erwirtschaften in der Regel noch geringere Zinsen als andere Sparprodukte – sinnvoll sind sie nur bei Rabattzusagen der Bausparkassen oder zur Sicherung staatlicher Förderungen.

Viele Möglichkeiten

Zusammengefasst haben Sie viele Möglichkeiten, um Geld für Ihr Kind zu sparen. Berücksichtigen Sie bei Ihrer Wahl immer, wie schnell die Ersparnisse verfügbar sein sollen, und überlegen Sie sich, wie viel Wert Sie auf Sicherheit und eine hohe Rendite legen. Ihr digitaler Anlage-Assistenz MeinInvest kann Sie bei der Suche nach einer geeigneten Geldanlage unterstützen.