Sparplan erstellen & Geld anlegen
So legen Sie einen Sparplan an
Ein Sparplan ist eine sehr effektive Form zu sparen – auch dann, wenn dafür nur ein begrenztes Budget zur Verfügung steht. Unser Sparplanrechner und unsere Checkliste helfen Ihnen dabei, Ihre optimale Anlagestrategie zu finden.
Was ist ein Sparplan?
Wenn Sie für Ihre Geldanlage einen Sparplan wählen, bauen Sie langfristig Vermögen auf. Pro Monat legen Sie mit einem solchen Plan einen bestimmten Betrag beiseite. Sparpläne werden bereits für monatliche Sparsummen von 50 Euro angeboten. Die meisten Sparer wenden dafür Beträge zwischen 150 und 300 Euro auf.
Grundsätzlich befinden sich zwei Varianten von Sparplänen auf dem Markt:
1. Riester-Rente
Sparverträge für eine Riester-Rente werden durch den Staat gefördert. Pro Jahr erhalten Riester-Sparer eine Zulage von bis zu 175 Euro. Hinzu kommen Kinderzulagen: Für Kinder, die vor 2008 geboren wurden, beträgt der Zuschuss 185 Euro, für ab 2008 geborene Kinder 300 Euro. Durch die staatliche Förderung ist es möglich, auch bei einem geringen Eigenanteil eine attraktive Rendite zu erzielen. Allerdings darf das angesparte Vermögen ausschließlich für die Altersvorsorge verwendet werden, die Auszahlung erfolgt als Rente. Bei einer vorzeitigen Auflösung des Vertrages verlangt der Staat die Förderung zurück.
2. Private Sparpläne
Deutlich flexibler sind Sie mit privaten Sparplänen. Hier kommt es ausschließlich auf die Vertragsgestaltung an. Bei den meisten Plänen sind vorzeitige Auszahlungen und Veränderungen des monatlichen Sparbetrages möglich.
Arten von Sparplänen
Bei der Wahl eines für Sie optimalen Sparplans sind vor allem zwei Kriterien von Bedeutung:
- Welche Rendite wollen Sie mit Ihrer Geldanlage erzielen?
- Welche Risiken akzeptieren Sie für Ihre Geldanlage?
Um Ihre Sparziele und Ihre Renditeerwartungen zu erreichen, stehen Ihnen verschiedene Arten von Sparplänen zur Verfügung:
Banksparplan
Mit einem Banksparplan ist keinerlei Risiko verbunden. Sie zahlen Ihren monatlichen Sparbetrag auf ein Konto ein, die Verzinsung Ihres Sparvermögens wird vertraglich festgelegt. Bis zur Summe von 100.000 Euro unterliegen Banksparpläne der staatlichen Einlagensicherung. Bei einer Insolvenz der Bank ist Ihr Geld hierdurch geschützt. Vom Grundsatz her funktioniert ein Banksparplan wie ein Festgeldkonto – der Unterschied besteht darin, dass Sie anstelle einer Einmalzahlung einen monatlichen Sparbetrag entrichten. Banksparpläne eignen sich für alle, die sich maximale Sicherheit für ihre Geldanlage wünschen, langfristig sparen möchten und das Geld über mehrere Jahre nicht benötigen. Allerdings sind die Erträge eines Banksparplans aufgrund der niedrigen Zinsen überschaubar.
Die Laufzeiten von Banksparplänen variieren zwischen drei und zehn oder sogar 20 Jahren. Ein langfristiger Vertragsabschluss wird durch ein höheres Zinsniveau belohnt. Eine vorzeitige Kündigung ist nicht bei allen Banksparplänen möglich. Wirklich flexibel sind Sie mit einem solchen Anlagemodell somit nicht.
Aktiensparpläne und Fondssparpläne
Mit Aktiensparplänen und Fondssparplänen investieren Sie am Kapitalmarkt und profitieren von der Wertentwicklung von Aktien und anderen Wertpapieren. Im Vergleich zu einem Banksparplan ist mit diesen Sparplänen ein höheres Risiko verbunden – bei sinkenden Kursen müssen Sie zumindest zeitweilig mit Verlusten rechnen. Auf lange Sicht sind Aktiensparpläne und Fondssparpläne jedoch deutlich renditestärker als konventionelle Geldanlagen.
Geeignet sind sie für Anleger, die für ihren Vermögensaufbau ein gewisses Risiko akzeptieren und eine langfristige Anlagestrategie verfolgen. Optimal ist, wenn Sie in einen solchen Plan über einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren investieren, da zwischenzeitliche Kursverluste dann in der Regel kaum noch eine Rolle spielen. Da Sie monatlich gleichbleibende Beträge sparen, können zeitweilige Kurseinbrüche für ihre Vermögensentwicklung sogar von Vorteil sein, da Sie in solchen Phasen durch den sogenannten Cost-Average-Effekt eine größere Anzahl von Fondsanteilen erwerben.
Auch Aktiensparpläne und Fondssparpläne gibt es bereits für monatliche Sparbeträge ab 50 Euro. Im Folgenden stellen wir die Definition von Aktien-, Fonds- und ETF-Sparplänen sowie die Unterschiede zwischen ihnen vor.
Was ist ein Aktiensparplan?
Die Grundlage eines Aktiensparplans sind monatliche Investitionen in die Wertpapiere eines oder mehrerer Unternehmen. Ein Aktiensparplan ist das Gegenstück zum Kauf von Einzelaktien.
Ein Beispiel: Ihr Sparplan beruht auf den Wertpapieren bestimmter Unternehmen aus dem Deutschen Aktienindex (DAX). Die Unternehmen, in die Sie Ihr Sparvermögen investieren, sind Ihnen dabei namentlich bekannt. Zuverlässige Prognosen über die Wertentwicklung einzelner Papiere sind allerdings kaum möglich. Ein gutes Beispiel dafür ist VW: Die Aktien des Unternehmens galten ursprünglich als sicher und renditeträchtig – durch den Abgasskandal kam es dann jedoch zu immensen Kursverlusten. Deutlich geringer sind die Risiken, wenn Sie statt eines Aktiensparplans eine Fondsanlage wählen.
Was ist ein Fondssparplan?
Mit einem Fondssparplan streuen Sie das Risiko, da Sie hiermit Anteile an den Wertpapieren einer großen Anzahl von Unternehmen kaufen. Auch diese Pläne gibt es in zahlreichen unterschiedlichen Varianten. Innerhalb der verschiedenen Fondsarten – beispielsweise Aktienfonds, Anleihenfonds oder Immobilienfonds – können Sie Ihren persönlichen Anlageschwerpunkt im Hinblick auf die inkludierten Unternehmen und ihre Geschäftsmodelle wählen (z.B. Nachhaltigkeit).
Sie möchten Ihr Geld nachhaltig anlegen?
Die Fonds unseres Partners Union Investment werden nach sozialen, ethischen und ökologischen Kriterien ausgewählt.
Wichtig für Ihre Anlageentscheidung ist insbesondere der Unterschied zwischen aktiv und passiv gemanagten Fonds:
Aktiv gemanagte Fonds werden durch einen Fondsmanager verwaltet. Er entscheidet, in welche Wertpapiere das Fondsvermögen investiert wird und versucht, mit seiner Anlagestrategie besser abzuschneiden als der Markt. Über einen längeren Zeitraum ist dies allerdings bisher keinem Fondsmanager gelungen. Zudem ist die aktive Fondsverwaltung für Anleger ein Kostenfaktor. Die Jahresgebühr beträgt mindestens 1,5 bis zwei Prozent Ihres Sparvermögens.
Passiv verwaltete Fonds werden auch als ETFs (Exchange Traded Funds) bezeichnet. Sie bilden einen kompletten Index ab. Kursbewegungen der Indizes wirken sich damit direkt auf das Fondsvermögen und damit auch auf den Wert der individuell gehaltenen Anteile aus. Die jährlichen Kosten belaufen sich abhängig vom gewählten ETF zwischen 0,2 und 0,5 Prozent des Anlagevermögens. Wenn Sie für Ihren Vermögensaufbau einen ETF-Sparplan wählen, zahlen Sie ebenso wie bei anderen Sparplänen monatlich einen zuvor vereinbarten Betrag.
Was ist am sinnvollsten – Aktiensparpläne, Fondssparpläne oder ETF-Sparpläne?
Welcher Sparplan für Sie der richtige ist, hängt von Ihren individuellen Zielen ab. ETF-Sparpläne sind grundsätzlich für Privatanleger eine sinnvolle Variante, durch regelmäßige Sparbeiträge von der Kursentwicklung von Aktien und anderen Wertpapieren zu profitieren. Vorteile eines ETF-Sparplans bestehen in den folgenden Punkten:
- Eignung für einen langfristigen Vermögensaufbau
- Geringe Verwaltungskosten
- Breite Streuung auch bei geringen Sparbeiträgen
- Abfederung von Kursschwankungen durch den Cost-Average-Effekt
Die meisten Anbieter von ETF-Sparplänen ermöglichen eine flexible Anpassung der monatlichen Sparbeträge. Auch ein zeitweiliges Aussetzen des Sparprogramms oder eine vorzeitige Kündigung sind in der Regel problemlos möglich.
Nur bedingt geeignet sind ETF-Sparpläne für kurzfristige Anlagen mit einem Zeithorizont von weniger als drei Jahren. Optimal ist, wenn Sie mit einem Anlagezeitraum von mindestens zehn Jahren planen.
In welche ETFs soll ich investieren?
Vor allem Einsteigern sind ETF-Sparpläne zu empfehlen, die große Unternehmen aus mehreren Ländern und unterschiedlichen Branchen zusammenfassen. Einzelne Länderindizes wie der DAX eigenen sich demgegenüber nicht als Basis für ein ETF-Depot.
Für ETF-Sparpläne besonders gut geeignet sind Indexfonds, die den MSCI World Index abbilden. Er enthält über 1.600 Einzelunternehmen aus derzeit 23 Ländern. Rund 66 Prozent der dort gelisteten Firmen stammen aus den USA – mit einem starken Fokus auf großen Unternehmen und Tech-Konzernen. Die langfristigen Renditen von ETFs auf MSCI-World-Basis können sich sehen lassen. Sparer, die zwischen 2005 und 2019 monatlich 100 Euro in ein solches Sparprogramm investierten, erzielten damit eine durchschnittliche jährliche Rendite von 9,6 Prozent. Zum Ende der 15-jährigen Laufzeit hatten sie eine Summe von knapp 40.000 Euro angespart. Verluste hatten ausschließlich Anleger zu verschmerzen, die nach einer fünfjährigen Sparphase kurz nach der Finanz- und Wirtschaftskrise ausgestiegen sind.
Zur MSCI-Fondsfamilie gehören neben dem MSCI Word noch weitere Indizes, die ebenfalls eine gute Grundlage für ETF-Sparpläne sind. Hierzu gehören der MSCI All Country World, in dem neben Unternehmen aus den klassischen Industrieländern auch Firmen aus Schwellenländern mit einem Anteil von rund zwölf Prozent vertreten sind, sowie der MSCI Europe, der große und mittlere Unternehmen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und der Schweiz zusammenfasst. Auch der Stoxx Europe 600 ist als Grundlage für ETF-Sparpläne gut geeignet. Nachhaltig ausgerichtete globale Indizes sind beispielsweise der MSCI World Socially Responsible Index und der Dow Jones Sustainability Index World Enlarged, in dem auch Unternehmen aus Schwellenländern gelistet sind.
Optimal ist, wenn Sie die Erträge aus Ihrem ETF-Sparprogramm ebenfalls investieren. Sogenannte thesaurierende ETFs legen Dividenden automatisch wieder an. Anderenfalls kümmert sich die Depotbank darum, dass diese Beträge Ihrem Depot gutgeschrieben werden.
Wann sollte ich beginnen, in Fondsanlagen zu investieren?
Ihr Sparprogramm mit Fondsanlagen können Sie unabhängig von der Entwicklung an den Börsen starten. Aufgrund des noch geringen Sparvermögens ist das Verlustrisiko vorerst unerheblich. Von sinkenden Kursen können Sie durch den Cost-Average-Effekt sogar profitieren.
Viel wichtiger ist die Wahl des richtigen Zeitpunkts für den Ausstieg. Am Ende der Sparphase hat sich in Ihrem Depot viel Kapital angesammelt – ein Kurseinbruch würde jetzt Ihre Erträge deutlich mindern. In einem solchen Fall kann es sinnvoll sein, die Fondsanteile länger zu halten als ursprünglich geplant und eine Kurserholung abzuwarten.
Wie investiere ich in Fondssparpläne?
Für Investitionen in Fondssparpläne und ETF-Sparpläne benötigen Sie ein Wertpapierdepot, das Sie bei einer Filialbank oder einer Direktbank im Internet eröffnen können. Bei Online-Banken ist für die Bearbeitung des Antrags eine Identifizierung per Post-Ident oder Video-Ident erforderlich. Ihr Depot verwalten Sie online.
Um beispielsweise einen ETF-Sparplan zu eröffnen, geben Sie dort die Fondsidentifikationsnummer, die gewünschte Sparrate und das Sparintervall ein. Danach brauchen Sie nichts weiter zu tun, als den Plan regelmäßig zu bedienen. Die meisten Sparer wählen eine monatliche Rate. Bei kleinen Sparraten und fixen Fondsgebühren kann jedoch auch eine quartalsweise Zahlung sinnvoll sein, da die Gebühren pro Transaktion berechnet werden.
Checkliste: Depot auswählen
Unsere Checkliste weist wichtige Punkte aus, die Sie bei der Auswahl der Depotbank und der Fondsauswahl beachten sollten:
- Welche Konditionen bietet die Depotbank für die Führung des Depots und für Transaktionen?
- Bleiben anfangs gewährte Sonderkonditionen dauerhaft erhalten?
- Ist der anvisierte Investmentfond sparplanfähig?
- Welche Kosten fallen für die Fondsverwaltung an?
- Welche Sparrate und welches Sparintervall sind für Sie geeignet?
- Können Sie langfristig auf das gesparte Geld verzichten? Kurzfristige Geldanlagen lohnen sich bei Fondsinvestitionen in der Regel nicht.
Mit unserem Sparplanrechner können Sie Ihr persönliches Sparziel ermitteln. Probieren Sie es gleich aus und finden gehen das Thema Geldanlage zielgerichtet an.
DISCLAIMER: Dieser Artikel stellt keine Finanzberatung dar.