Förderung von Photovoltaik-Anlagen
Photovoltaik-Anlagen-Förderung: Möglichkeiten auf einen Blick
Die Themen Nachhaltigkeit und Umwelt werden in der letzten Zeit immer wichtiger. Sie betreffen heute fast alle Bereiche unseres Lebens: Von Recycling bis hin zu alternativen Energien. Nicht nur die Politik muss diese Mammutaufgabe bewältigen, sondern jeder Einzelne ist dabei gefragt. Sie überlegen bereits, Ihren Beitrag zu leisten? Wer zum Beispiel eine Photovoltaik-Anlage auf seinem Hausdach installiert, der kann mit einer staatlichen Förderung rechnen – und ganz nebenbei noch richtig Geld sparen. Neben der Solarenergie können Sie auch auf Biomasse-Heizungen oder moderne Wärmepumpen setzen. Lesen Sie hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Förderoptionen.
Nachhaltig zu leben, ist eines der wichtigen Ziele unserer Zeit. Eine Photovoltaik-Anlage (kurz PV-Anlage) ist eine gute Möglichkeit, sich von großen Stromanbietern unabhängig zu machen. Mit einer gezielten staatlichen Förderung der Photovoltaik-Technik möchten Bund und Länder auch Privatpersonen zum Bau animieren. Auch Baufinanzierungen zum Neu- und Anbau einer solchen Anlage sind interessant. Wir bieten Ihnen eine Übersicht über die unterschiedlichen Fördermöglichkeiten für PV- und Solaranlagen.
Nachhaltig Energie gewinnen, lohnt sich das?
Ganz klar, ja. Nicht nur für das Gewissen lohnt sich das, auch auf der Stromrechnung wird das sichtbar. Eine kleine Photovoltaik-Anlage beispielsweise liefert Ihnen genug Energie, um Ihren Jahresbedarf ganz oder teilweise zu decken. Ein Beispiel: Sie benötigen in Ihrem Haus pro Jahr etwa 4.000 Kilowattstunden Strom. Eine einfache Photovoltaikanlage kann Ihnen bereits rund 1.200 kWh liefern. Den Rest, den Sie im Moment nicht verbrauchen, können Sie ins öffentliche Netz einspeisen. Die Einspeisung wird ebenfalls gefördert und mit rund 9 Cent pro Kilowattstunde vergütet. Wenn Sie einen zusätzlichen Batteriespeicher einbauen, dann können Sie sogar mindestens 50 % Ihres selbst-produzierten Stroms nutzen.
Im Schnitt geben Sie derzeit rund 31 Cent pro Kilowattstunde Strom aus. Wenn Sie ihn selbst produzieren, sparen sie zwischen 15 und 20 Cent/kWh. Der hohe Preis der Stromanbieter kommt vor allem durch Umlagen zustande. Dazu zählen zum Beispiel Konzessionsabgaben. Diese Abgaben müssen Stromanbieter an die Gemeinden zahlen, um die öffentlichen Wege für ihre Leitungen nutzen zu dürfen. Ebenfalls sind Umlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fällig. Damit wird der weitere Ausbau erneuerbarer Energie finanziert. Da der Stromanbieter vom Netzbetreiber abweichen kann, können hier ebenfalls zusätzliche Kosten entstehen. Der Stromanbieter muss dem Netzbetreiber für das Verwenden seiner Leitungen Gebühren entrichten. Diese muss der Endverbraucher in den Umlagen zusätzlich zahlen.
Um die Stromrechnung gering zu halten, ist es also sinnvoll, selbst Strom zu produzieren. Ein weiterer Vorteil ist: Sie können den Strom mit einer geförderten Photovoltaik-Anlage direkt dort erzeugen, wo er gebraucht wird – und das kostengünstig und nachhaltig bei Ihnen auf dem Dach. Das langfristige Sparpotenzial ist also groß.
Natürlich müssen Sie zunächst investieren: Die Anschaffungskosten für eine Photovoltaik-Anlage liegen pro Kilowatt Leistung netto bei rund 1.000–2.000 Euro. Allerdings unterstützt der Staat mit gezielten Förderungen solche Projekte.
Photovoltaik-Anlage, Wärmepumpe, Solarthermie und Co.: Was ist was?
Wenn es um nachhaltiges Bauen oder Renovieren geht, dann fallen immer wieder die unterschiedlichsten Begriffe. Von der Solarthermie bis hin zur Photovoltaik-Anlage: Staatliche Förderungen gibt es für jedes Modell. Um die optimale Lösung für Ihr zu Hause zu finden, haben wir hier einen Überblick über die wichtigsten Systeme zusammengestellt:
Photovoltaik
Diese Technik nutzt die Sonne, um Energie – sogenannten Solarstrom – zu erzeugen. Durch Solarzellen in den Photovoltaik-Platten wird die Kraft der Sonne gebündelt und in elektrische Energie umgewandelt. Ein Stromspeicher sichert die gewonnene Energie. Diese Anlagen sind besonders dort gefragt, wo kein Anschluss an das öffentliche Stromnetz besteht. Aber auch für Hausbesitzer ist diese Technologie interessant. Damit können Sie Ihren Eigenbedarf an Strom in Ihrem Eigenheim einfach und umweltfreundlich selbst decken.
Solarthermie
Auch hierbei wird die Sonnenenergie genutzt. Allerdings wird nicht Strom erzeugt, sondern ein Gemisch aus Wasser und Frostschutz in Solarkollektoren erhitzt. Ein Wärmetauscher bündelt die gesammelte Energie dann in einem Solarspeicher (Pufferspeicher). Diese Methode ist besonders effektiv, um damit Warmwasser zu bereiten und Heizenergie einzusparen.
Wärmepumpen
Dabei wird die thermische Energie in Boden, Luft und Grundwasser genutzt. Vereinfacht gesagt, funktioniert sie wie ein umgekehrter Kühlschrank – das Gerät sammelt die Umgebungswärme und gibt sie dann als Heizenergie im Haus wieder ab.
Energie aus Biomasse
Dazu zählt Energie, die aus der Fermentierung oder Verbrennung organischer Masse gewonnen wird, also auf Basis von Holz, Gas, pflanzlichen oder tierischen Abfällen. Das beste Beispiel ist die Biogasanlage. Die wenigsten privaten Haushalte nutzen eine eigene Biogasanlage. Es gibt allerdings gemeinschaftlich genutzte Anlagen in Kooperation zum Beispiel mit einem Landwirt. Dagegen ist eine Holzpelletheizung für den rein privaten Gebrauch ideal. Die Installation ist zwar mit höheren Kosten verbunden, allerdings sparen Sie langfristig im Gegensatz zu einer Öl- oder Gasheizung. Zudem ist die Holzpelletheizung klimaneutral, da sie nur so viel CO2 freisetzt, wie zuvor der Baum aus der Atmosphäre gebunden hat.
Neben diesen Systemen und Techniken gibt es immer wieder neue Entwicklungen und Innovationen. Eine davon ist beispielsweise die Wasserstoff-Technologie, die gerade für die Mobilität von morgen eine große Rolle spielen könnte. Auch dabei gibt es Ansätze, Wasserstoff-Autos zu Hause mit Energie zu versorgen.
Was genau wird gefördert?
Es gibt derzeit zwei unterschiedliche Arten der Förderung für Photovoltaik-Anlagen und andere nachhaltige Energiesysteme. Zum einen die sogenannte Investitionsförderung. Das heißt, dass Sie beim Kauf und Bau einer Anlage Zuschüsse bekommen.
Die zweite Möglichkeit ist die „betriebliche“ Förderung in Form einer Einspeisevergütung. Diese basiert auf dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Wenn Sie diese Förderung in Anspruch nehmen, müssen Sie einen Teil des erzeugten Stroms, der über den Eigenverbrauch hinaus erzeugt wird, ins öffentliche Netz einspeisen.
Für eine Förderung kommen übrigens nicht nur neue Photovoltaik-Anlagen in Betracht. Auch für nachträgliche Optimierungen an bestehenden Anlagen gibt es Zuschüsse vom Staat.
Um die richtige Photovoltaik-Förderung zu finden, sollten Sie diese Punkte beachten:
- Wird eine neue Anlage installiert oder die bestehende erweitert?
- An wen richtet sich das Förderprogramm? Meist gibt es unterschiedliche Förderungen für Firmengebäude und Privathäuser.
- Welchen Photovoltaik-Anlagen-Typ möchten Sie installieren? Hierfür können je nachdem unterschiedliche Summen zur Verfügung stehen.
Zuschüsse vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
Für den Bau Ihrer Photovoltaik-Anlage können Sie Förderungen in Form von Zuschüssen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragen. Das sind Gelder, für die keine Zinsen anfallen und die Sie nicht zurückzahlen müssen. Um den BAFA-Zuschuss zu erhalten, füllen Sie einen Antrag aus. Dieser kann bequem online gestellt werden.
Der BAFA-Zuschuss ist ein Baustein in Ihrer Photovoltaikanlagen-Finanzierung – das heißt, Sie können zum Beispiel die staatliche Förderung und einen Kredit kombinieren und so den Großteil der Baukosten Ihrer neuen Photovoltaik-Anlage abdecken.
Diese Dokumente und Nachweise benötigen Sie zur Antragstellung beim BAFA:
- Kostenvoranschläge für die zu fördernden Leistungen: Die Summe ist die Basis für die Zuschüsse zu Photovoltaik-Anlage und Co.
- Zeitplan bis zur Fertigstellung der Anlage
Achtung, seit dem 01.01.2020 müssen Sie den Antrag vor dem Bau stellen. Anders als zuvor ist eine rückwirkende Förderung nicht mehr möglich.
Die Bestätigung erhalten Sie in der Regel nach ein paar Wochen. Sobald Ihr Projekt abgeschlossen ist, wird Ihnen der Zuschuss ausgezahlt. Dazu müssen Sie online einen Verwendungsnachweis mit diesen Angaben ausfüllen:
- Alle Rechnungsunterlagen
- Fachunternehmererklärung, die die korrekte Funktion bestätigt
Diese Finanzierungsmöglichkeiten gibt es derzeit
Sie haben unterschiedliche Möglichkeiten, um Ihre Photovoltaik-Anlage oder andere nachhaltige Systeme finanzieren und fördern zu lassen. Wir haben die wichtigsten für Sie zusammengetragen:
Unterstützung mithilfe eines KfW-Kredits
Die klassische KfW-Förderung richtet sich an Privatpersonen, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Sie erhalten diese Unterstützung sowohl beim energieeffizienten Neubau als auch bei der Nachrüstung einer Bestandsimmobilie mit moderner Haustechnik, die nachhaltige Energiequellen nutzt.
Dazu zählen vor allem Anlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme. Die KfW fördert sowohl Photovoltaik-Anlagen als auch interne Versorgungsnetze und Speicher, um die erzeugte Energie zu Hause zu speichern.
Kredit bei Ihrer Hausbank
Bei der Förderung von Photovoltaik-Anlagen haben Sie außerdem noch die Möglichkeit auf Kredite von Banken zurückzugreifen. Die PSD Bank Nürnberg bietet speziell für nachhaltige Projekte den PSD GrünKredit an. Damit erhalten Sie besonders attraktive Konditionen, beispielsweise um Ihre Photovoltaikanlage zu finanzieren.
Mit dem Privatkredit lassen sich verschiedene Arten von Projekten realisieren:
- Modernisierung und Sanierung Ihres Eigenheims
- Bau einer Photovoltaik-Anlage
- Erweiterung von bestehenden Anlagen
Auf diese Finanzierungsmöglichkeiten können Sie zurückgreifen, wenn Sie sich für den Bau einer Photovoltaik-Anlage entscheiden. Ein Rechenbeispiel soll noch einmal verdeutlichen, inwiefern Fördergelder, Baugeld und Einspeisevergütung sich rentieren.
Beispielrechnung: Wann lohnt sich eine Photovoltaikanlage?
Angenommen, die PV-Anlage kostet für Ihr Eigenheim 8.000 Euro inklusive Batteriespeicher und Netzanschluss.
Sie erhalten ein Darlehen der KfW, das 50 Prozent der Investitionssumme abdeckt mit einem effektiven Zinssatz von 1,03 Prozent für eine Laufzeit von zehn Jahren. Ihre Ausgaben liegen damit inklusive Kredit und Zinsen bei rund 8.500 Euro.
Wenn Ihre Anlage im Jahr 4.000 kWh produziert, erhalten sie bei einer Einspeisevergütung von 9,72 Cent/kWh rund 400 Euro. Ihre Stromkosten-Ersparnis beläuft sich jährlich bei einem Verbrauch von ebenfalls 4.000 kWh auf ca. 800 Euro, wenn angenommen wird, dass der durchschnittliche Strompreis bei ungefähr 30 Cent/kWh liegt.
Nach sieben Jahren haben Sie also bereits Ihre Ausgaben wieder hereingeholt. Alles, was Sie darüber hinaus produzieren, ist ein Plus.
Da Sie auf Dauer mit einer PV-Anlage also nicht nur Geld sparen, sondern auch noch nachhaltig Strom produzieren, ist eine Photovoltaik-Anlage eine sinnvolle Investition. Zusätzlich dazu können Sie einen Großteil Ihres Energiebedarfs damit selbst decken und sind von der Entwicklung der Strompreise weitgehend unabhängig.