Küche finanzieren
Mit unseren Tipps zur Traumküche
Eine neue Küche kostet eine gute Stange Geld. Ohne eine stabile Finanzierung ist die Neuanschaffung oftmals nicht möglich. Mit unseren Tipps kommen Sie mit einer individuellen Finanzierung zur Traumküche.
Eine schöne Küche gehört zu den eigenen vier Wänden einfach dazu. Schließlich sind die verbauten Schränke und Elektrogeräte nicht nur ein Mittel zum Zweck. Vielmehr ist die Küche ein Ort, in der wir viel Zeit verbringen, kuriose Situationen erleben und unserer Leidenschaft, dem Kochen nachgehen.
Das kostet eine Küche
Dieses Stück Lebensqualität nach Maß lassen sich die Deutschen viel Kosten. Der Deutschlandtrend zeigt: Küchen werden nicht nur immer größer, vielseitiger und hochwertiger, sondern auch teurer. Im Durchschnitt summieren sich die Kosten für eine neue Küche laut der Gesellschaft für Konsumforschung auf circa 7.100 Euro.
Gut 5.000 bis 10.000 Euro geben die meisten Deutschen bei der Neuanschaffung aus. Nach oben hin sind dem Küchenpreis je nach Ausstattung keine Grenzen gesetzt. Gut 10 Prozent aller Küchen kosten dank zusätzlicher Kochinsel, hochwertigen Elektrogeräten und Granitarbeitsplatte über 20.000 Euro.
Da sich kaum jemand diese Summen aus dem Ärmel schütteln kann, ist eine Finanzierung die Lösung. Dabei bieten sich Ihnen neben der klassischen Händlerfinanzierung zahlreiche weitere Finanzierungsoptionen.
Küchenfinanzierung direkt beim Händler – Vor- und Nachteile
Nach der Planung der Küche im Möbelhaus oder Küchenstudio steht die Frage nach der Finanzierung an. Wer nicht gleich die ganze Summe auf den Tisch legen kann oder will, finanziert seine Einbauküche beispielsweise durch einen Ratenkauf direkt beim Händler. Diese klassische Variante, die Einbauküche zu finanzieren, ist ein Rundum-sorglos-Paket, bei dem der Händler entweder mit einer Partnerbank zusammenarbeitet oder Ihnen einen sogenannten Händlerkredit gewährt.
Damit schließen Sie vor Ort im Küchenstudio zwei Verträge ab: einen Kaufvertrag für Ihre Traumküche und einen Finanzierungsvertrag. Der Vorteil: Sie müssen sich um nichts weiter kümmern und bekommen alles bequem aus einer Hand. Im Gegenzug sind die Konditionen in diesem Gesamtpaket gegenüber einer Barzahlung oder einer Finanzierung, die nicht über den Küchenhändler läuft, oftmals deutlich schlechter.
Auch Ratenpausen oder Sondertilgungen sind meist nicht möglich. Erschwerend kommt hinzu, dass die Küche bis zur vollständigen Ablösung des Kredits rechtlich das Eigentum des Küchenstudios bleibt. Bleiben die Ratenzahlungen also aus, kann der Kreditgeber die Küche zurückfordern. Unterm Strich ist der Ratenkauf direkt beim Anbieter finanziell gesehen also suboptimal.
Kreditkonditionen hängen von Ihrer Bonität ab
Wenn Sie Ihre Einbauküche finanzieren möchten, können auch die Konditionen im Handel günstig sein. Diese hängen jedoch maßgeblich von Ihrer Bonität ab, die die Schufa mit dem Schufa-Score bewertet. Der Wert liegt dabei zwischen 0 und 100. Er ist umso höher, je besser die Schufa Ihre Kreditwürdigkeit einschätzt. Je besser, also je höher Ihr Schufa-Score ist, desto geringer fallen die Zinsen für den Kredit aus. Das gilt im Übrigen auch für jeden anderen Ratenkredit, den Sie über eine Bank unabhängige Bank abschließen.
Wer dagegen zu viele Negativmerkmale, wie etwa zu spät gezahlte Rechnungen, hat, dem kann die Finanzierung auch verweigert werden. Vor einer größeren Finanzierung bietet es sich immer an, den eigenen Schufa-Score zu auf seine Richtigkeit zu prüfen. So lassen sich falsche Einträge noch rechtzeitig vor der Kreditanfrage korrigieren.
Die 0-Prozent-Finanzierung – Der Teufel steckt im Detail
Viele Küchenstudios und Möbelhäuser setzen nicht nur auf den Preis als Verkaufsargument. Die sogenannte 0-Prozent-Finanzierung soll durch entfallende Zinsen zum Abschluss einer Finanzierung überzeugen. Hier ist Vorsicht geboten, denn eine 0-Prozent-Finanzierung heißt nicht, dass keine zusätzlichen Kosten anfallen.
Um die wegfallenden Zinseinnahmen auszugleichen, ist der Grundpreis für Küchen mit Null-Prozent-Finanzierung meist deutlich höher. Schützen können Sie sich vor diesem verdeckten Preisaufschlag lediglich durch das Vergleichen ähnlicher Küchen mit gleicher Ausstattung. Ein weiterer Nachteil dieser Finanzierungsform ist die kurze Laufzeit.
Damit ist die monatliche Belastung durch hohe Raten groß. Andere Formen dieser Finanzierung gleichen einem Ballonkredit aus dem Automobilbereich. Am Laufzeitende wird somit eine hohe Schlussrate fällig. Trotz 0 Prozent Zinsen ist die 0-Prozent-Finanzierung also nicht die vorteilhafteste Form, um eine hochwertige Küche zu finanzieren.
Was kann ich tun, wenn mein Schufa-Score nicht optimal ist?
Ein schlechter Schufa-Score kann viele Ursachen haben. Nicht bezahlte Rechnungen, ein zu geringes regelmäßiges Einkommen, zu viele parallel laufende Kredite, Zahlungsverzug bei Kreditkarten oder das zu häufige Überziehen des Dispositionskredits können Ursachen sein. In manchen Fällen sind aber auch die hinterlegten Daten fehlerhaft.
Der erste Schritt ist daher immer eine Auskunft der Schufa, um falsche Einträge löschen zu lassen. Um den Schufa-Score zu verbessern, können Sie außerdem ungenutzte Konten und Kreditkarten kündigen.
Sollte es trotzdem noch nicht für einen Kredit oder attraktive Kreditkonditionen reichen, bietet sich ein Bürge an. Dieser wird bei Vertragsabschluss in den Kreditvertrag aufgenommen und bürgt dafür, dass Sie Ihren Verpflichtungen nachkommen.
Attraktive Finanzierungsalternativen – Diese Optionen haben Sie
Wer seine Küche finanzieren möchte, ist nicht auf die Finanzierung vor Ort angewiesen. Insbesondere bei der Finanzierung durch eine unabhängige Bank ergeben sich für Küchenkäufer zahlreiche Vorteile. Kreditverträge mit einer unabhängigen Bank versprechen nicht nur deutlich flexiblere Konditionen, sondern sparen bares Geld. Welcher Bankkredit der richtige ist, hängt dabei ganz von Ihrer individuellen Situation ab.
Ratenkredit – Der flexible Klassiker
Der klassische Ratenkredit ist die flexibelste Form der Küchenfinanzierung. Der Gestaltungsspielraum lässt unterschiedlichste Kombinationen zu. So liegt die Laufzeit für eine durchschnittliche Finanzierungssumme zwischen drei und zehn Jahren. Auch die Darlehenssumme ist flexibel.
Wollen Sie etwa nur einen Teil der Küche finanzieren und den Rest über Eigenmittel bestreiten, ist auch das möglich. Damit können Sie einen Ratenkredit bei einer unabhängigen Bank ganz auf Ihren finanziellen Spielraum zuschneiden. Hinzu kommen günstigere Zinsen.
Ein weiterer Trumpf, den Ihnen nur eine unabhängige Bank bieten kann: Als Darlehensnehmer haben Sie meist die Möglichkeit, Zusatzvereinbarungen in den Kreditvertrag aufzunehmen. Dazu gehören neben Ratenpausen auch kostenfreie Sondertilgungen. So können Sie Ihren Küchenkredit anders als bei der Händlerfinanzierung ohne Strafzinsen oder Vorfälligkeitsentschädigung früher ablösen.
Als Barkäufer auftreten und sparen
Beantragen Sie ein Darlehen über eine unabhängige Bank, trennen Sie den Kredit und den Küchenkauf. Gegenüber dem Möbelhaus treten Sie somit als Barzahler auf. Erfahrungsgemäß gewähren viele Küchenstudios bei Barzahlung hohe Rabatte auf den Kaufpreis. So finanzieren sich die Kreditzinsen durch die Ersparnis quasi von selbst. Ebenfalls gut zu wissen: Ihre Traumküche ist und bleibt ab dem Kauf Ihr Eigentum!
Renovierungskredit – Ratendarlehen für Renovierungsmaßnahmen
Einige Banken bieten unter dem Schlagwort „Renovierungskredit“ Darlehen für Maßnahmen zur Wohnraumrenovierung an. Damit bietet sich auch dieser Kredit für die Finanzierung einer neuen Küche an. Anders als es der Name andeutet, ist der Verwendungszweck der Renovierungskredite in der Regel frei.
Aus diesem Grund sind die Zins- und Laufzeitkonditionen meist mit klassischen Ratenkrediten identisch. Aber Achtung: Einige Banken bestehen auf eine Zweckbindung. Sie müssen nach dem Kauf einer Küche also einen Nachweis einreichen, dass Sie den Kreditbetrag tatsächlich für eine Küche verwendet haben.
Baufinanzierung – Bauherren können clever kombinieren
Wer eine Immobilie kauft oder baut und dafür ohnehin eine Baufinanzierung anstrebt, kann die neue Küche gleich in die Finanzierung integrieren. Banken, die eine Baufinanzierung anbieten, ermöglichen häufig die unbürokratische Erweiterung der Baufinanzierung. Dabei profitieren Sie auch beim zusätzlich aufgenommenen Betrag von den günstigen Kreditzinsen der Baufinanzierung.
Immerhin gehört die Küche zu festen Bestandteilen einer Immobilie, die im Vergleich zu anderen Möbeln deutlich seltener ausgetauscht werden. Das sehen allerdings nicht alle Banken so. Deshalb bieten nicht alle Kreditinstitute eine Erweiterung der Baufinanzierung an.
Viele Banken betrachten auch die Küche ebenso wie andere Möbel als Teil des Inventars. Nach dieser Argumentation besteht bei einem etwaigen Verkauf das Risiko, dass die verbaute Küche dem Käufer nicht gefällt. Das wiederum lässt den Verkaufswert der Immobilie um den Wert der Küche und den Wert der Küche auf null sinken.
Außerdem steigen durch den zusätzlichen Betrag sowohl die Kosten für den Notar als auch für den Grundbucheintrag. Ob die Kombination möglich ist, erfahren Sie häufig schon durch einen kurzen Anruf bei der Bank.
Mit Baufinanzierung zum Küchenglück
Sie möchten Ihre Traumküche mit einer Baufinanzierung realisieren? Wir helfen Ihnen dabei, das richtige Darlehen für Sie zu finden.
Privatkredit – Die private Alternative
Die letzte Alternativ für den Küchenkauf ist der Kredit von Privat. Diesen vergeben meist bekannte Privatpersonen wie Freunde, Familie oder Bekannte. Der häufigste Grund für den Privatkredit ist eine schlechte Bonität, die einen klassischen Bankkredit erschwert. Viele Küchenkäufer erhoffen sich durch die Kreditaufnahme von Privat auch günstigere Konditionen.
Allerdings sollten Sie bei der Kreditaufnahme bei Freunden und Familie beachten, dass ein Zahlungsverzug oder eine verfrühte Rückzahlungsforderung schnell zum Streit führen können. Im Hinblick auf die hohen Summen, die notwendig sind, um eine Einbauküche zu finanzieren, ist von einem solchen Privatkredit eher abzuraten.
Geschickt verhandeln und beim Händler bares Geld sparen
Verstehen Sie den Preis Ihrer Küche zunächst einmal als Preisempfehlung. In der Regel steckt im ersten Angebot eines Händlers oder Küchenstudios für Küche und Elektrogeräte nämlich noch eine Menge Luft. Über den Preis zu verhandeln lohnt sich beinahe immer, um einige hundert Euro zu sparen.
Und selbst, wenn rein preislich nichts mehr drin ist, können Sie häufig zusätzliche Produkte oder Serviceleistungen, wie etwa eine erweiterte Garantie, mit in die Verhandlungsmasse aufnehmen. Bedenken Sie: Jeder Euro, den Sie beim Ratenkauf sparen, verringert die Zinslast während der Laufzeit des Kredits.
Die häufigsten Stolperfallen bei der Küchenfinanzierung
1. Vorsicht, hohe Zinsen bei Küchenkrediten ohne Schufa-Abfrage
Eine schlechte Bonität kann dazu führen, dass Sie bei einer Bank keinen Küchenkredit erhalten. Aus diesem Grund haben einige Anbieter Kredite ohne Schufa-Abfrage im Programm. Hier ist Vorsicht geboten, denn neben sehr hohen Kreditzinsen lauern hier häufig Fallstricke im Kleingedruckten.
2. Vorzeitige Rückzahlung kann teuer werden
Seinen Kredit schnellstmöglich zurückzahlen ist eine gute Idee, da die Zinsbelastung somit sinkt. Allerdings lassen sich Banken die entgangenen Zinseinnahmen zumindest teilweise durch eine Vorfälligkeitsentschädigung für entgangene Zinsen bezahlen. Besonders hoch sind diese Kosten meist bei einer 0-Prozent-Finanzierung. Achten Sie beim Abschluss einer Finanzierung daher darauf, dass auch Sondertilgungen in gewissem Rahmen kostenfrei möglich sind.
3. Die erstbeste Finanzierung wählen
Wer gleich beim ersten Finanzierungsangebot unterschreibt, kann Glück mit günstigen Konditionen haben – muss es aber nicht. Vergleichen Sie daher immer mehrere Kreditangebote, um Ihre Küche zu finanzieren. Idealerweise handelt es sich dabei um Kreditangebote unabhängiger Banken, die Sie dem Händlerkredit gegenüberstellen.
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