Keller bauen
Haus bauen mit Keller – Was ist sinnvoll?
Sie wollen endlich in Ihre eigenen vier Wände mit Garten ziehen? Vielleicht träumen Sie schon lange von einem Haus auf dem Lande, wollen Ihre eigene Familie gründen oder einfach mehr Platz für sich und Ihre Lieben haben. Dabei kommen viele Fragen auf: Ist ein Hausbau sinnvoll oder sollten Sie lieber in ein Fertighaus ziehen? Sollen Sie ein Haus mit oder ohne Keller bauen? Wann ist ein Keller überhaupt notwendig?
Dieser Artikel soll Sie bei der Entscheidung unterstützen, ob ein Keller für Sie sinnvoll ist und welche Kosten für Sie bei einem Kellerbau oder Kauf eines Fertigkellers auftreten. Außerdem erfahren Sie hier, ob ein Keller im Nachhinein eingebaut werden kann.
Ein Haus mit oder ohne Keller bauen
Prinzipiell ist es bautechnisch schwierig, aber nicht unmöglich, einen Keller im Nachhinein zu bauen. Ist der Grundwasserspiegel nicht zu hoch und das Bodengestein nicht zu hart, kann ein Keller zwar im Nachhinein errichtet werden. Der Aufbau ist jedoch riskant: Der Keller bildet den Unterbau eines Hauses und ein Nachbau kann die Statik des Hauses gefährden. Die Kosten für den Nachbau sind außerdem so hoch, dass sich dafür ein neues Wohnhaus samt Keller erwerben ließe. Demnach sollte die Entscheidung gegen einen Keller gut durchdacht sein. In dieser Übersicht ist für Sie zusammengefasst, welche Punkte für oder gegen einen Kellerbau sprechen. In einigen Fällen ist der Kellerbau unzweckmäßig, sodass Sie hier Kosten einsparen können.
Argumente für einen Keller | Argumente gegen einen Keller |
---|---|
Ein Haus im Nachhinein zu unterkellern, ist mit hohen Kosten verbunden und auch bautechnisch schwierig. | Ein Keller kostet ca. 350 - 550 € pro Quadratmeter. |
Bei hohen Grundstückspreisen können Sie auf einem kleinen Grundstück auch mehr Wohnraum schaffen. So sparen Sie sich das Geld für ein größeres Grundstück. | Eine Bodenplatte ist schneller errichtet als ein Keller und bietet besseren Schutz gegen Feuchtigkeit von unten. |
Häuser mit Keller sind beim Verkauf nach wie vor begehrter als Häuser ohne Keller. Er steigert somit den Wert und die Nachfrage nach Ihrer Immobilie. | Moderne Heizungsarten haben Heizanlagen, die mittlerweile auch in einem Abstellraum untergebracht werden können. Die Anlagen müssen sich also nicht zwingend im Keller befinden. |
Dachboden und Gartenhütte können den fehlenden Stauraum ersetzen. Ein Dachboden bietet meist auch bessere klimatische Bedingungen für das langfristige Verwahren von Gegenständen. | |
Im Alter ist ein Keller wegen mangelnder Barrierefreiheit unzweckmäßig. | |
In einem Hochwassergebiet und bei schwierigen Bodenverhältnissen ist ein Kellerbau teurer und keine sichere Option zum Lagern Ihrer Besitztümer. |
Die folgende Rechnung zeigt Ihnen, dass trotz höherer Baukosten beim Kellerbau der zusätzlich gewonnene Nutzraum sehr viel günstiger ist, als wenn der Platzbedarf durch eine größere Wohnfläche ohne Keller – nur durch den Einsatz einer Bodenplatte – ausgeglichen wird.
Beispielrechnung Kellerbau oder Bodenplatte:
Haus | mit Keller | mit Bodenplatte |
---|---|---|
Wohnfläche | 120 m² | 135 m² |
Hauspreis (2.000 €/m²) | 240.000 € | 270.000 € |
Kosten Keller (100 m²) | 45.000 € | - |
Kosten Bodenplatte | - | 12.000 € |
Gesamtwohnfläche | 220 m² | 135 m² |
Gesamtkosten | 285.000 € | 282.000 € |
Kosten pro Quadratmeter | ca. 1.295 € | ca. 2.089 € |
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Einfamilienhaus mit Keller bauen: die aktuellen Preise
Die Preise zwischen einem Fertig- und Massivhaus variieren stark.
Die Kosten für ein kleines Fertighaus (50 – 100 m²) ohne Keller können schon bei 120.000 bis 150.000 Euro liegen.
Bei einem Fertighaus mit Keller kann der Preis schon 155.000 bis 220.000 Euro betragen.
Wenn Sie ein massiv gebautes Haus mit Keller erwerben möchten, liegen die Kosten für den Keller inklusive Aushub bereits bei 50.000 bis 80.000 Euro.
Etwas günstiger ist es, einen Fertigkeller zu bauen. Dabei handelt es sich um in einem einzigen Werk vorgefertigte Betonteile, die in einem Zug auf dem Grundstück montiert werden können. Das spart viel Bauzeit ein. Der Keller für Ihr Fertighaus kann dabei ca. 30.000 – 45.000 Euro Mehrkosten verursachen. Die Kosten für ein Fertighaus mit Keller sind demnach schon um einiges höher als ein schlüsselfertiges Haus ohne Unterbau.
Wer ein eigenes Grundstück besitzen will, sollte frühzeitig einen Sparplan erstellen, denn die Kosten für eine Baufinanzierung sind hoch. Bei uns können Sie sich eine Baufinanzierung zu Top-Zinsen sichern!
Kosten einer „weißen Wanne“ – der Betonfertigkeller
Beim Bau eines Kellers ist der Fertigkeller aus Beton heute üblicher als die gemauerte Variante. Betonkeller nennt man „weiße Wannen“.
- Sie besitzen bei professioneller Ausführung eine bessere Abdichtung als die Variante der schwarzen Wanne.
- Sie beugen ideal der Schimmelbildung vor.
Beispielrechnung mit weißer Wanne:
Sie lassen sich als Bauherr ein Massivhaus nach persönlichen Ansprüchen planen und bauen. Das Haus selbst kostet Sie 270.000 Euro, hinzu kommt der Fertigkeller aus Beton.
Kostenübersicht | Preis |
---|---|
1. Individuell geplantes Massivhaus | 270.000 EUR |
2. Erdaushub für den Bau des Kellers (100 m²) | 5.800 EUR |
3. Fertigkeller in Komplettversion | 41.000 EUR |
Gesamt | 316.800 EUR |
Eine „schwarze Wanne“ als Keller zu bauen, ist etwas aus der Mode geraten. Zum einen ist der Bitumen nicht so langlebig wie Beton, zum anderen benötigt die schwarze Wanne mehr Arbeitsschritte für die Abdichtung als die Weiße. Die weiße Wanne wird in einem Schritt gegossen, denn die Kellerwände bestehen aus demselben Material, aus wasserdichtem Beton. Bei der schwarzen Wanne wird der Keller auf allen Außenseiten flächig mit einer Dichtungshaut aus Bitumen oder Kunststoff abgedichtet. Wird sie von Profis errichtet, ist die „schwarze Wanne“ sehr teuer. Eine schwarze Wanne kostet ca. um die 350 € pro Quadratmeter.
Bei einem gemauerten Keller können Sie viel Eigenarbeit einbringen und dadurch Geld sparen.
Was Sie beim Bau eines Kellers beachten sollten
Wenn Sie nun Ihren Vorratskeller, Wohn- oder Wellness-Keller selber bauen möchten, müssen Sie einige wichtige Punkte beachten:
- Keller wasserdicht bauen:
Eine gute Isolierung ist das A und O, da sonst Regen- oder Grundwasser in die Räume eindringt. Durch Wasser in den Wänden entsteht Schimmel, was Ihre Gesundheit irreversibel beeinträchtigen kann. Achten Sie auf eine optimale Abdichtung. - Dämmung: Eine Dämmung der Kellerdecke mit Hartschaum oder Mineralwolle trägt zum Beispiel zur Senkung des Heizaufwandes im übrigen Haus bei. Sie können so effizient Energiekosten einsparen. Überlegen Sie vorab, ob Sie den Keller auch als Wohnraum nutzen wollen und wie er beheizt werden kann.
- Kellerlüftung selber bauen: Sie können Kosten einsparen, wenn Sie Ihre automatische Kellerlüftung selber bauen.
- Den Lichtschacht können Sie selber bauen und betonieren.
- In das entstandene Kellerfenster kann ein Kühlerlüfter eingebaut werden. Dadurch zirkuliert die Luft besser und es kommt nicht zu Staubansammlung und Stickigkeit.
Fazit: Ist es sinnvoll, einen Keller zu bauen?
Auch wenn Sie Mehrkosten haben, wenn Sie einen Kellerverschlag bauen, rentiert sich ein Kellerbau allemal. Sie können den Wohnraum erweitern, ohne einen höheren Grundstückspreis zu zahlen. Den gewonnenen Wohnraum können Sie vielseitig nutzen: als Wellness-, Werk-, Wohn- oder Vorratskeller und vieles mehr. Durch einen Kellerbau kommt es außerdem zu einer beträchtlichen Wertsteigerung von Immobilien, was Ihnen beim Wiederverkauf zugutekommt. Die Nachfrage nach Haus mit Keller ist deutlich höher als nach Häusern ohne Untergeschoss. Bedenken Sie auch, dass ein Keller sich im Nachhinein zwar einbauen lässt, die Umstände aber deutlich schwieriger und die Kosten viel höher sind. Nehmen Sie sich also ausreichend Zeit für Ihre Entscheidung, damit Sie auch nach mehreren Jahren noch zufrieden damit sind.