Heizkosten sparen: Tipps und Tricks

So senkst Du Deine Heizkosten

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In Zeiten – man kann fast sagen: explodierender – Energiepreise ist jeder/jede Verbraucher:in darauf bedacht, die Kosten dafür möglichst gering zu halten. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Heizkosten, denn diese machen den Löwenanteil beim Energieverbrauch aus. Unser Ratgeber verrät Dir nützliche Tipps, wie Du mit einfachen Mitteln Deine Heizkosten senken kannst.

Wie Du mit der richtigen Temperatureinstellung Heizkosten sparst

Die verschiedenen Räume in Haus oder Mietwohnung benötigen nicht die gleiche Temperatur, damit Du Dich darin wohlfühlen kannst. In Wohn- und Arbeitszimmer empfehlen sich 20 °C, im Kinderzimmer und Bad 22 °C bis 23 °C, im Schlafzimmer reichen 15 °C bis 16 °C völlig aus, wenn Du Dich darin lediglich zur Nachtruhe begebst. Gleiches gilt für die Küche, wo durch das Kochen zusätzliche Wärme entsteht. In wenig oder gänzlich ungenutzten Räumen und Fluren genügen sogar Temperaturen von circa 12 °C.

Übrigens: Wenn Du einen kühlen Raum aus einem bestimmten Grund erwärmen willst, musst Du das Thermostat nicht voll aufdrehen, denn dadurch wird es nicht schneller warm.

Wenn Deine Heizkörper mit einem normalen Thermostat ausgerüstet sind, sehen die entsprechenden Einstellungen aus wie folgt:

22 °C bis 23 °Czwischen Stufe 3 und 4
20 °CStufe 3
15 °C bis 16 °CStufe 2
12 °CStufe 1
Info:

Merke Dir folgende Faustregel: Mit jedem Grad Celsius weniger sparst Du bei den Heizkosten im Jahr rund sechs Prozent.

Smarte Thermostate

Besonders einfach sparst Du Heizkosten mit programmierbaren Thermostaten. An diesen kannst Du individuell einstellen, zu welchen Zeiten – beispielsweise abends – geheizt werden soll. So verbrauchst Du keine unnötige Energie, wenn Du nicht zu Hause bist.

Wenn Du bereits über eine Smart Home Installation verfügst oder eine solche planst, kannst Du auch über die Anschaffung von smarten Thermostaten nachdenken. Sie werden einfach an den Heizkörpern angebracht und mit der dazugehörigen App für Smartphone oder Tablet verbunden. Dadurch kannst Du Dein Thermostat auch unterwegs steuern. Die smarten Geräte funktionieren mit jeder Art von Heizung und eignen sich auch für ältere Anlagen.

Tipp:

Entlüfte regelmäßig Deine Heizkörper. Wenn diese anfangen zu gluckern und nicht mehr richtig warm werden, enthalten sie zu viel Luft. Die Entlüftung ist einfach zu bewerkstelligen und erfolgt in der Regel mit einem speziellen Vierkantschlüssel.

Weniger ist nicht gleich mehr

Du solltest nicht zwanghaft versuchen, an den Heizkosten zu sparen. Wenn Du zu wenig heizt und die Temperaturen in Haus oder Mietwohnung unter 12 °C gehalten werden, entstehen zwei Nachteile. Zum einen benötigt das Aufheizen eine lange Zeit, so dass der Einspareffekt verpufft. Zum anderen droht Schimmelbefall, wenn Räume permanent zu kalt sind, denn dann kondensiert die Luftfeuchtigkeit an Decken und Wänden. Sorge deshalb für eine dauerhafte Mindesttemperatur von 15 °C.

Umgekehrt ist ein zu starkes Heizen ebenfalls nachteilig. Wenn ständig Temperaturen über 22 °C herrschen, sinkt die Luftfeuchtigkeit deutlich ab und die Gefahr von Erkältungen und Atemwegserkrankungen steigt. Idealerweise liegt die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent. Mit einem Thermo-Hygrometer kannst Du selbst testen, welche Luftfeuchtigkeit in Deinen Räumen herrscht.

Tipp:

Auch diese Tipps helfen Dir dabei, Deine Heizkosten zu senken

  • Halte Türen zu wenig beheizten Räumen stets geschlossen. Du vermeidest dadurch unnötige Temperaturschwankungen zwischen warmen und kalten Zimmern und verringerst das Risiko von Kondenswasserbildung an den Wänden der kühleren Räumlichkeiten.
  • Achte darauf, dass die Heizkörper nicht durch Möbel, Gardinen, Vorhänge und andere Gegenstände verdeckt werden, damit die Wärmeabgabe nicht behindert wird.
  • Halte Fenster über Nacht nach Möglichkeit geschlossen. Wenn Dein Haus oder Deine Wohnung über Rollläden verfügt, solltest Du diese ebenfalls schließen, um Wärmeverluste zu reduzieren.
  • Ältere Fenster weisen häufig undichte Stellen an den Rahmen auf. Dichte diese mit selbstklebenden Isolierbändern ab. Für Türen, die Zugluft hindurchlassen, gibt es entsprechend Bürstendichtungen, Schaumstoffstreifen zum Aufkleben sowie Zugluftstopper, die Du vor die Tür legst.

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Heizkosten senken mit einer Fußbodenheizung

Falls Du einen Neubau planst oder einen Altbau von Grund auf sanieren willst, solltest Du die Anschaffung einer Fußbodenheizung in Betracht ziehen. Eine Fußbodenheizung sorgt nicht nur für behagliche Wärme und Wohlbefinden, sondern erlaubt unter Umständen auch deutliche Einsparungen bei den Heizkosten.

Hier ist zunächst zwischen wasserführenden und elektrisch betriebenen Systemen zu unterscheiden. Erstere sind in der Anschaffung um einiges teurer als Letztere. Das amortisiert sich jedoch mit der Zeit, da der Strom für eine elektrische Fußbodenheizung im Vergleich mit anderen Energielieferanten am meisten Geld verschlingt.

Eine wasserführende Fußbodenheizung stellt zunächst auch eine höhere Investition dar als eine konventionelle Heizanlage, rentiert sich aber bald durch sparsameren Energieverbrauch. Besonders effizient wird sie kombiniert mit einer Wärmepumpe. Dann lassen sich bis zu 20 Prozent der jährlichen Heizkosten sparen.

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Auch richtiges Lüften trägt zur Heizkostensenkung bei

Frische Luft tut nicht nur beim Spazierengehen gut, sondern ist auch essenziell für das körperliche und seelische Wohlbefinden während des Aufenthalts in Innenräumen. Leider wissen viele Menschen nicht, wie man richtig lüftet, um genug Sauerstoff hereinzulassen und in Bezug auf das Heizen gleichzeitig kostensparend und effizient vorzugehen. Manchmal liegt es auch nur an der eigenen Bequemlichkeit, beispielsweise wenn auf der Fensterbank Zimmerpflanzen stehen, die man nicht wegräumen will. Dann wird beispielsweise das Fenster über längere Zeit auf Kipp gestellt.

Die bessere und richtige Lösung für eine gesunde Raumluft heißt jedoch: Stoßlüften. Dabei wird das Fenster, die Balkon- oder Terrassentür für einige Minuten vollständig geöffnet. In dieser Zeit kommt viel frische Luft herein, aber nur wenig Wärme gelangt hinaus. Ein 20 oder 30 Minuten lang gekipptes Fenster hat genau den umgekehrten Effekt.

Ein günstiger Zeitpunkt für das Stoßlüften ist kurz nach dem Aufstehen am Morgen und vor dem Zubettgehen am Abend. Die Räume sind über Nacht sowieso kühler, wenn Du die Heizung herunterdrehst. Dadurch sind auch die Temperaturunterschiede zwischen draußen und drinnen geringer und es entweicht weniger Wärmeenergie.

Lüfte auch das Badezimmer gründlich, nachdem die Dusche oder die Wanne genutzt wurden. Hier geht es aber nicht um eine Frischluftzufuhr, sondern auch darum, dass Wasserdampf und Feuchtigkeit abgeführt werden, um eine Kondenswasserbildung zu vermeiden. Denn diese führt mit der Zeit fast unweigerlich zu einer Schimmelbildung. Dessen Sporen sind für Mensch und Tier stark gesundheitsgefährdend.

Tipp:

Auch in den heißen Sommermonaten empfehlen sich der frühe Morgen und der späte Abend für das Stoßlüften. Denn so vermeidest Du, dass die Tageshitze ins Innere Deines Hauses oder Deiner Wohnung gelangt und die Raumluft aufheizt.

Heizkosten und Energieverbrauch bei der Warmwasserbereitung senken

Wenn wir über Heizkosteneinsparungen sprechen, müssen wir auch das Thema Warmwasser berücksichtigen, denn schließlich wird das Wasser zum Duschen und Baden oder Händewaschen durch die Heizungsanlage erwärmt. Ein durchschnittlicher Haushalt mit vier Personen verbraucht pro Jahr zwischen 2.400 kWh und 3.200 kWh Energie, um warmes Wasser zu erzeugen. Das macht etwa zehn Prozent der gesamten Heizenergie aus.

Du kannst Deine Warmwasserkosten zum Beispiel mit technischen Einrichtungen senken. Dazu zählen:

  • moderne Brennwertkessel und -thermen für Gas- und Ölheizungen
  • Solarthermieanlagen auf dem Dach, wenn Du ein:e Hausbesitzer:in bist (nicht zu verwechseln mit Photovoltaikanlagen – diese erzeugen Strom, keine Wärme)
  • intelligente Steuerungen für die Einstellung der Warmwassertemperatur

Noch mehr sparen durch Nutzungsverhalten

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Warmwasserverbrauch ohne teure Investitionen zu reduzieren, indem Du Dein Nutzungsverhalten änderst. Hier einige Tipps:

  • Verzichte weitestgehend auf Bäder in der Wanne, sondern dusche lieber.
  • Wenn Du badest, lasse die Wanne nicht volllaufen. Normalerweise reicht eine halbe Füllung aus.
  • Dusche nicht länger als zur Reinigung notwendig ist. Stelle das Wasser während des Einseifens ab.
  • Lasse an Wasserhähnen nur so lange Warmwasser laufen wie nötig. Schließe den Warmwasserhahn beim Händeeinseifen.
  • Tausche Deinen herkömmlichen Duschkopf gegen einen Spar-Duschkopf aus. Das senkt den Wasserverbrauch erheblich.
  • Schalte Deinen Boiler aus, wenn Du länger abwesend bist, beispielsweise bei einem Urlaub.
  • Wenn Du eine alte Spül- oder Waschmaschine besitzt, denke über eine Neuanschaffung nach. Zeitgemäße Maschinen mit einem hohen Effizienzlabel verbrauchen deutlich weniger Energie, um das Wasser zu erhitzen. Unter Umständen kann es sich aber auch lohnen, die Spül- oder Waschmaschine nicht an den Kaltwasseranschluss anzuschließen, sondern an den Warmwasseranschluss. Das ist der Fall, wenn der Durchlauferhitzer das Wasser sparsamer erwärmt als die Spül- oder Waschmaschine. Du solltest jedoch darauf achten, dass Deine Geräte über einen passenden Anschluss verfügen.
  • Nutze zum Reinigen von Obst und Gemüse eine Schüssel oder die geschlossene Spüle, statt die ganze Zeit Warmwasser laufen zu lassen.

Einsparmöglichkeiten für (angehende) Hausbesitzer:innen

Als Bauherr eines Neubaus oder als Besitzer:in einer Bestandsimmobilie mit Sanierungsplänen kannst Du die Höhe Deiner Heizkosten mit der Wahl einer geeigneten modernen Heizungsanlage beeinflussen. Die zurzeit gängigen Heizarten sind:

  • Gasheizung
  • Ölheizung
  • Pelletheizung
  • Wärmepumpen
  • Solarthermie plus Gasheizung (Hybridlösung)

Wenn man die Kosten für die Anschaffung, den laufenden Betrieb und regelmäßige Wartungen über einen Zeitraum von 20 Jahren zusammenfasst, liegen Gas und Öl derzeit noch auf den ersten beiden Plätzen. Auf lange Sicht ist Gas am günstigsten, denn ab 2026 sind Ölheizungen laut Klimaschutzpaket 2030 nur noch als Hybridlösung erlaubt. Es bleibt aber abzuwarten, wie sich die Preisentwicklung für fossile Brennstoffe in der Zukunft gestaltet. Eventuell erweist sich eine Anlage, die auf regenerativen Energieträgern beruht, langfristig als günstiger, zumal es hierfür attraktive staatliche Fördermittel gibt.

Eine Heizkostensenkung schon nicht nur das Budget, sondern auch die Umwelt

Jeder Liter Öl, jedes Stück Kohle oder Holz, jeder Kubikmeter Erdgas, der nicht zum Heizen verbrannt wird, kommt der Umwelt zu Gute und ist ein Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel, denn dadurch werden CO2-Emissionen gesenkt. Jeder/Jede einzelne Verbraucher:in kann dazu mehr oder weniger beitragen, sei es durch bewusstes Heizen und durch den Umstieg auf regenerative Energien aus Sonne, Wind oder Erdwärme.

Weitere Möglichkeiten der Heizkostenersparnis, die jedoch höhere Investitionen bedeuten, sind eine moderne Wärmedämmung, wenn neu gebaut oder ein Altbau saniert wird. In Kombination mit einer zeitgemäßen Heizungsanlage und mehrfach verglasten Fenstern können die Heizkosten um bis zu 40 Prozent und mehr gesenkt werden. Damit tragen auch ein nachhaltiges Bauen und Sanieren bedeutend zum Umweltschutz bei.